Agenturen

Facebook braucht WhatsApp-Daten lediglich für Werbung

© APA/AFP

Es gab "viele Fehlinformationen" über ein Update der Nutzungsbedingungen bezüglich einer Option zur Verwendung von WhatsApp für Nachrichtenunternehmen, sagte Facebook-Manager Adam Mosseri, der Instagram leitet, in einem Tweet. Nach dem Wirbel um Datenschutz-Änderungen bei WhatsApp bemüht sich der Messengerdienst um Schadensbegrenzung. "Das Update beeinflusst in keiner Weise die Vertraulichkeit eurer Nachrichten an Freunde oder Familie", teilte WhatsApp am Dienstag (Ortszeit) mit. Zuvor hatte es Kritik an der Weitergabe bestimmter Daten an den Mutterkonzern Facebook gegeben, in die Nutzer einwilligen müssen. Daraufhin verzeichneten die Konkurrenten Telegram und Signal Millionen neuer Anmeldungen.

WhatsApp-Daten für Unternehmen

WhatsApp erklärte auf seiner Internetseite unter der Rubrik Sicherheit und Privatsphäre, mit einigen "Gerüchten" aufräumen und Fragen beantworten zu wollen, die nach dem Update an das Unternehmen gerichtet worden seien. Weder WhatsApp noch Facebook könnten "Nachrichten lesen, Anrufe mithören" oder geteilte Standorte sehen. Facebook hatte WhatsApp 2014 gekauft.

Stattdessen gehe es um Unternehmen und Händler, die mit ihren Kunden über WhatsApp kommunizierten, und um die Weitergabe dieser Daten an Facebook. Das soziale Netzwerk kann die Daten wiederum für gezielte Werbung nutzen. Nutzer müssen den Änderungen zustimmen, andernfalls können sie ab dem 8. Februar WhatsApp nicht mehr nutzen.

Facebook kritisiert Datenbegehren der EU und erhebt Klage gegen Wettbewerbsaufsicht | © APA/AFP/DOULIERY

Verbesserung von Werbung am Display

Für die Europäische Union (EU) und Großbritannien gelten allerdings Ausnahmen bei der Weitergabe von Nutzerdaten. So hieß es in der vergangenen Woche seitens des Unternehmens, die Änderungen beträfen nur die Verbesserung von Unternehmenskonten. WhatsApp teile in Europa keine Nutzerdaten mit Facebook mit dem Ziel, dass der Konzern seine Produkte oder seine Werbung verbessere, hieß es.

Telegram holt abgeschreckte Nutzer ab

Unterdessen profitierten die Konkurrenten von WhatsApp von den Änderungen: Der Messengerdienst Telegram gewann binnen 72 Stunden rund 25 Millionen neue Nutzer hinzu. Die Plattform verzeichnet nach Angaben des russischen App-Gründers Pawel Durow derzeit rund 500 Millionen monatlich aktive Nutzer. WhatsApp hat rund zwei Milliarden Nutzer.

Telegram will mit neuen Funktionen Geld verdienen | © APA (AFP)/Nemenov

"Die Menschen wollen ihre Privatsphäre nicht mehr für kostenlose Dienste hergeben", sagte Durow, ohne sich konkret auf WhatsApp zu beziehen. Telegram sei der "größte Zufluchtsort" für diejenigen, die eine private und sichere Kommunikationsplattform suchten, fügte er hinzu. Durow versicherte den Nutzern, dass sein Team "diese Verantwortung sehr ernst nimmt".

Die Messaging-App Telegram wurde im Jahr 2013 von den Brüdern Pavel und Nikolai Durow gegründet, die auch das russische Online-Netzwerk VKontakte ins Leben gerufen haben. Weil Telegram sich weigert, mit Behörden zu kooperieren und Verschlüsselungen weiterzugeben, ist die App unter anderem in Russland verboten.

Elon Musk sagt: "Nutzt Signal."

Auch der Anbieter Signal verzeichnete etliche Neuanmeldungen - unterstützt von Tesla-Chef Elon Musk, der kürzlich in einem Tweet schlicht schrieb: "Nutzt Signal." In Indien, dem größten Markt von WhatsApp, verzeichneten beide Apps vergangene Woche rund vier Millionen Neuanmeldungen. Dort versuchte WhatsApp am Mittwoch mit ganzseitigen Tagesanzeigen die Gemüter zu beruhigen und versicherte, Datenschutz sei "Teil unserer DNA".

(PA/red)

Veröffentlicht von
Redaktion

Neue Artikel

Freitag recycled 90ies Techno DJ-Bag "F21 Nightclub"

Die Kultmarke aus der Schweiz bringt Neuauflage der F21 Nightclub DJ Bag auf den Markt.

29. Oktober 2024

Jubiläums-Wintermarkt im Prater rockt mit 40 Live-Bands

Der Wintermarkt am Riesenradplatz im Wiener Prater feiert 15-jähriges Bestehen an 52 Tagen.

27. Oktober 2024

Edelmann übernimmt Intendanz der operklosterneuburg

Der neue künstlerische Leiter eröffnet das Klosterneuburger Opernfestival 2025 mit Puccinis „Tosca“.

26. Oktober 2024

Rudi Dolezals neue Austropop-Leseshow geht auf Reise

Der Filmemacher präsentierte sein Programm „100 Jahre Austropop – Weltberühmt in Österreich“.

26. Oktober 2024

Designerblüten aus Faltpapier dekorieren Swarovski Store

Die florale Installation „Archiv der Blüten“ von mischer’traxler studio erblüht im Swarovski Store.

17. Oktober 2024

Akt der Anerkennung für neuen Kalender von Dina Larot

Die Mädchenmalerin präsentierte ihren heiß ersehnten Akt-Kalender im Palais Palffy.

16. Oktober 2024