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PR-Gütezeichen wirbt um Vertrauen in Ethikstandards

© Stephan Huger

Um qualitativ hochwertige PR-Arbeit vor den Vorhang zu holen, wurde im Jahr 2004 der international etablierte Qualitätsstandard Consultancy Management Standard (CMS) in Österreich etabliert. Daraus entwickelte sich das Österreichische PR-Gütezeichen als Maßstab für exzellente Qualitäts- und Ethikstandards. Bei einer virtuellen Veranstaltung für Kommunikations-Professionals präsentierte Christian Krpoun am 2. Dezember die Bedeutung und den konkreten Nutzen des Österreichischen PR-Gütezeichen, das sich gleichermaßen an die Kommunikationsabteilungen von Unternehmen oder Institutionen wie auch an Agenturen richtet.

Ethikstandards als Auslaufmodell

Wer heutzutage in der Medienlandschaft auffallen möchte, vorzugsweise positiv, muss gewissermaßen zu allem bereit sein, um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Die “guten” Stakeholder in der PR-Branche führen ihre Kunden auf einen sicheren Weg, der nicht das schnelle Ziel, sondern eine langfristige Strategie vor Augen hat. Der Leitspruch “Bad News are good news” bekommt derweil immer höheren Zuspruch, die Einstellung “nobody is perfect” wird von vielen Konsumenten als sexy empfunden. Jemanden geschickt übers Ohr hauen, scheint nicht mehr so verpönt zu sein, wird eher noch als clever sein bewundert. Die Politik hat in dieser Hinsicht den Boden ausgehöhlt und bewährte ethische Maßstäbe erodieren lassen. Ein Gütezeichen für “immer korrekt agieren” bringt mitunter nicht mehr das gewünschte Ergebnis.

Eine Frage des Gewissens

Das Österreichische PR-Gütezeichen steht für eine klare Haltung: “In der Öffentlichkeitsarbeit verantwortungsvoll und professionell zu agieren, sollte für alle in der Kommunikation Tätigen bedeuten, sich an ethischen Richtlinien und klaren Qualitätsstandards zu orientieren“, so Krpoun. Das Gütezeichen bietet dafür den passenden Rahmen und macht als “Zeichen der Besten” transparent, wer sich in Österreich zu ethisch sauberer PR-Arbeit bekennt und mit hoher Effizienz ausgezeichnete inhaltliche Qualität liefert. Als erfreuliche Entwicklung sieht der Geschäftsführer, dass das Qualitätssiegel teils schon in Ausschreibungen nachgefragt oder sogar als Pflichtkriterium verlangt wird.

Eigene Kultur maßgebend

Ethische Maßstäbe einzuhalten und keine faulen Tricks anwenden, ist grundsätzlich der richtige Ansatz. Unternehmen sollten aber auch einen entscheidenden Nutzen daraus ziehen können. Als Co-Referentin bei der virtuellen Veranstaltung gab die Gründerin der renommierten Mitchell Communications Group und heutige Kommunikations- und Unternehmensberaterin, Elise Mitchell, ihre “two cents in”: “Ob andere sich für uns oder unsere Arbeit entscheiden, hängt einerseits von unseren Ideen und Strategien ab, andererseits von unserer Prozessen, unserer Kultur und unserer ethischen Haltung”, stellte Mitchell fest.

Zusätzlichen Input während des online geführten Branchetalks lieferte Anita Mohl, Mitbegründerin von Agency Experts. Qualitätsmanagementsysteme sind ein Steuerinstrument mit dem PR-Arbeit festgeschrieben und meßbar gemacht werden. Als positives Unterscheidungsmerkmal für Stakeholder und Kunden sei die Zertifizierung ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Geschäftspartner.

Kommentar: Das Österreichische Rote Kreuz ist Träger des Österreichischen PR-Gütezeichen. Das nächste Mal, wenn ein Anzeigenkeiler mit Rotkreuz-Uniform vor der Haustür steht, kann man bedenkenlos eine Einmalspende leisten. “Bitte hier unterschreiben, wir dürfen kein Bargeld annehmen.” Später stellt sich heraus, der Mann in Uniform ist kein echter Sanitäter und aus der Einmalspende resultiert ein Dauerauftrag. Saubere PR beginnt vor der eigenen Haustür.

(PA/red)

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