Die Senderkette ProSiebenSat.1 setzt auf ein weiter anziehendes Fernseh-Werbegeschäft zum Jahresende. Auch am österreichischen Fernsehmarkt ist die Senderkette vertreten. Neben Puls 4 gehören dazu auch ATV und Puls 24. "Der November ist sehr stark, stärker als im vergangenen Jahr, und er bleibt stark", sagte Konzernchef Rainer Beaujean am Freitag auf einer Technologie- und Medienkonferenz von Morgan Stanley. Der Dezember sei auf einem ähnlichen Niveau. "Ich bin sehr optimistisch" fügte Beaujean hinzu.
Er räumte aber ein, dass die Entwicklung auch davon abhänge, ob die Einschränkungen rund um den Teil-Lockdown wegen der Virus-Pandemie über den November hinaus verlängert oder gar verschärfen würden. Bisher geht der Fernsehkonzern davon aus, dass der operative Gewinn 2020 wegen der Corona-Krise auf 600 bis 650 (Vorjahr: 872) Millionen Euro sinkt.
Die Großaktionäre CMI um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky und der US-Finanzinvestor KKR stünden hinter der Strategie von ProSiebenSat.1, sagte Beaujean. "CMI und KKR sind offenbar Fans von dem, was wir tun." Mit dem von der Familie des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierten italienischen Medienkonzern Mediaset, einem weiteren Großaktionär, gebe es keine Gespräche.
Zum Thema Konsolidierung auf dem europäischen TV-Markt sagte Beaujean, ProSieben habe einen klaren Fokus auf Unterhaltung. "Jeder hat eine Idee, etwas anders zu machen. Ich bin bereit zuzuhören." Der ProSieben-Chef betonte aber auch: "Wir brauchen niemanden, der unser Unternehmen führt - es geht uns gut, wir zahlen unsere Schulden zurück." Wichtig sei bei der Frage von Kooperationen oder gar Fusionen: "Sie müssen mir erklären, was wir gemeinsam besser machen können als allein."
ProSiebenSat.1 will sich verstärkt auf das TV- und Unterhaltungsgeschäft fokussieren. “Dazu gehört auch, dass wir uns von Unternehmen trennen, die nicht mehr auf unser Kerngeschäft einzahlen”, betonte Beaujean. Im Zuge des Konzernumbaus will der Fernsehkonzern seine Dating-Sparte 2022 an die Börse bringen. Ziel sei es, Beteiligungen der E-Commerce-Tochter NuCom – wie die Parship Group mit ihren Marken Parship, ElitePartner und eharmony – mit dem heuer für eine halbe Milliarde Dollar zugekauften US-Unternehmen Meet Group zusammenzulegen.
(APA/red)
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