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Junge E-Commerce Plattform nutzt Krise als Chance

© Klimpt

Satte Rabatte finden sich kurz nach dem Lauch der E-Commerce Plattform Goodity.at zwar noch keine unter den abgebildeten Produkten, aber dafür das Gefühl von Aufbruchsstimmung in neue wirtschaftliche Zeiten. Wenn die Maßnahmen der Regierung aufgrund der Coronavirus-Krise greifen, werden kontaktlose Handelsbeziehungen an Bedeutung gewinnen. Weniger physische Kontakte zuzulassen als Grundhaltung des “Miteinanders” wird auch nach der Pandemie nötig sein, um genügend Abstand zu schaffen.

Die Angst vor Ansteckung mit Covid-19 ist bis in die letzten Winkel des Landes vorgedrungen. Sie hat auch viele kleinere Gewerbetreibende erfasst, die Handwerksarbeit oder Bauernhofprodukte feilbieten und davon ihr Einkommen bestreiten. Weil auch Jahrmärkte, Kunstmärkte, Landwirtschaftsmessen und sonstige Festivitäten vielerorts nicht stattfinden, fallen traditionelle Umsatzmöglichkeiten weg. Um diesen Kleinunternehmern eine neue Absatzchance zu eröffnen, haben sich vier junge Unternehmerinnen etwas einfallen lassen. Sie bewerben einen Webshop für österreichische Betriebe mit speziellen Bedürfnissen in Zeiten von Covid-19. Und sie vermitteln das Lebensgefühl einer jungen Generation, die Freiräume im Internet zu nutzen weiß.

willhaben Kategorien

Von Lebensmittel über Kameras, Autoteile, Smartphones, Tierbedarf, Antiquitäten, Bekleidung, etc. finden sich beinahe alle Kategorien des täglichen Bedarfs und weit darüber hinaus. „Goodity.at ist eine faire, schnelle und einfache Lösung für Unternehmer, bei der man ohne IT-Kenntnisse, ohne bestehenden Onlineshop und ohne andere Grundlagen wie professionelle Fotos sofort seine Ware anbieten kann“, erklären zwei der Gründerinnen, Sandra Schmidt und Julia Kruslin, unisono. Ein Blick auf die Webseite zeigt, dass die Idee angenommen wird und entsprechende Angebote schon vorhanden sind. So bewirbt etwa ein “Käse Affineur in der Genuss Strasse um Riegersburg” den Versand einer 1.500 Gramm schweren Käsebox mit 8 bis 10 Sorten aus Schaf -Kuh- bzw. Ziegenmilch um Euro 60,- pro Einheit. Auch Naturkosmetik in vielerlei Formen findet sich auf der Plattform zu teils geschmalzenen Preisen. Manche Anbieter verfügen über eigene Webshops und stellen ihre Produkte zusätzlich auf goodity aus. Andere Warenangebote deklarieren sich als Marken oder werden von Personen eingestellt, die auf Waren aufmerksam machen, die womöglich zum Verkauf stehen.

 

Sandra Schmidt und Julia Kruslin sind zwei der vier Gründerinnen von goodity | © Colin Cyruz Michel

Coronavirus-Idee

Die Umsetzung von goodity in Zeiten der COVID-19 Situation war äußerst ungewöhnlich. Niemand aus dem 4er-Gründerteam hat alle Mitglieder zuvor gekannt oder gesehen: Das Start-Up wurde nur mit virtuellen Meetings aufgebaut. Bis heute (Stand 24.3.) hat sich das Gründerteam niemals außerhalb der virtuellen Welt getroffen, wird berichtet. Eine starke Geschichte über den unbeugsamen Unternehmergeist einer isolierten Generation 30+/-. Vier jungen Frauen zeigen vor, wie man auch ohne direkten Kontakt innerhalb kürzester Zeit einen Webshop auf die Beine stellen kann und die Gunst der Stunde nutzt. Das Motiv dahinter ist schlüssig: “Statt unzähliger Insellösungen, können Produkte hier unter einem Dach kostengünstiger und effizient österreichweit beworben werden. Dies verspricht den Unternehmen ganz ohne große Online- und PR-Budgets eine optimale Sichtbarkeit”, verspricht Gründerin Dessie Georgieva.

Versprechen gehalten

Test: Der Klick auf den “Kaufen” Button führt zu einer Eingabemaske mit der Aufforderung: “Du musst dich bei goodity anmelden, um eine Transaktion durchzuführen.” Hier endete die Neugier der Redaktion trotz vertrauenswürdigem Logo der bekannten Bezahldienste Paypal, Amex, Mastercard und Visa. Tipp: Schnelle Google-Suchanfragen für die Begriffe Online-Steuerberater und Vertrauenswürdige Online-Shops führten zu folgendem Ergebnis: Für die Inhalte auf verlinkten Webseiten kann keine Haftung übernommen werden.

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