Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) fördert mit ihrem neuen Programm “Heritage Science Austria” künftig die Erforschung des materiellen kulturellen Erbes mit insgesamt 4,5 Millionen Euro. Einzelne Projekte werden mit 300.000 bis 600.000 Euro unterstützt, Forschungsvorhaben können bis 15. September eingereicht werden, teilte die ÖAW am Mittwoch mit.
“Heritage Science” ist ein Forschungsfeld, das natur- und geisteswissenschaftliche Disziplinen wie Archäologie, Konservierungswissenschaften, Bauingenieurwesen, Physik und Chemie interdisziplinär verbindet. Im Mittelpunkt stehen dabei außergewöhnlich bewahrenswerte Objekte und Sammlungen in Museen, Bibliotheken und Archiven, aber auch archäologische Fundstätten sowie Denkmäler.
„Die Erforschung unseres kulturellen Erbes trägt wesentlich dazu bei, das Wissen über unsere Geschichte zu erweitern und an kommende Generationen weiterzugeben“, sagt Michael Alram, Numismatiker und Vizepräsident der ÖAW. „Wir brauchen auch mehr Heritage Science, um aktuellen Bedrohungen unseres Kulturerbes zu begegnen. Kriege und Konflikte bringen kulturelle Schätze weltweit in Gefahr, durch die Folgen des Klimawandels können historische Denkmäler oder Kulturerbestätten beschädigt werden. Heritage Science kann dazu beitragen, Zerstörtes wenigstens virtuell zu rekonstruieren oder geschichtsträchtige Bauwerke ‚klimafit‘ zu machen“, so Alram in einer Aussendung.
Das Programm der ÖAW wird aus Mitteln der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung finanziert. Die Dauer der Förderung beträgt maximal vier Jahre, Erkenntnisse werden per Open Access der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Anträge können von mehreren Institutionen gestellt werden. Neben exzellenter Forschung soll auch benötigte Infrastruktur wie Geräte oder Computer vor Ort finanziert werden. Das Thema des Projekts muss dezidiert interdisziplinär ausgerichtet sein, Partnerschaften mit Kulturerbeeinrichtungen sind ausdrücklich erwünscht. Alle Einreichungen werden durch eine von der ÖAW mit unabhängigen internationalen Expert/innen besetzten Jury begutachtet.
(APA/red)
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