Für die Kreativwirtschaft werden zusätzliche 3,8 Mio. Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) betonte am Freitag bei einem Besuch in Dornbirn die Bedeutung dieser Sparte, und warum es mehr Förderungen für Kreative brauche. "Unsere Wirtschaft muss resilienter werden, wir müssen es schaffen, Produktion nach Österreich zurückzubringen. Das gelingt durch Kreativität und Innovation", so Schramböck.
Die Wirtschaftsministerin wies darauf hin, dass mit 42.300 Unternehmen jede zehnte Firma in Österreich zur Kreativwirtschaft zähle, in der 153.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz haben. Mit 22 Mrd. Euro jährlich - davon 7 Mrd. Euro im Bereich Software/Gaming - erwirtschafte die Kreativwirtschaft 3,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts, beinahe das Doppelte der Kfz-Branche. Jeder Euro Wertschöpfung in der Kreativwirtschaft bewirke 1,7 Euro an Wertschöpfung in der Gesamtwirtschaft. "Als Volkswirtschaft können wir es uns nicht leisten, dieses große kreative Potenzial und Unternehmertum zu verlieren", unterstrich Schramböck.
Aufgrund der weltweit grassierenden Coronapandemie, und der verschärften Wirtschaftskrise aufgrund der Regierungsmaßnahmen, ist die Kreativwirtschaft besonders stark betroffen, da sie eng mit dem Event-, Gastro-, Tourismus- und Kulturbereich verflochten ist. Förderungen für Kreative gibt es auch vom Kulturminister. Nachdem der Entschädigungsfonds für Kunst und Kultur Anfang Juli die Bearbeitung von Anträgen gestartet hat, sind die ersten Auszahlungen an selbständige Künstler und Künstlerinnen erfolgt.
Der von der SVS eingerichtete Künstler-Überbrückungsfonds ist mit bis zu 90 Mio. Euro dotiert. Der Überbrückungsfonds betrifft nur diejenigen Künstler, die von der Selbständigen Sozialversicherung erfasst sind. 15.000 Künstler wären anspruchsberechtigt, aber nur ein Bruchteil hat um eine Hilfszahlung von maximal 6.000 Euro angesucht.
Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) sei für die kleinteilige Struktur der Kreativwirtschaft das Instrument der Kurzarbeit "weniger geeignet" als für andere Branchen. Deshalb habe man einen 3,8 Mio. Euro-Innovationsschutzschirm für die Kreativwirtschaft aufgespannt. 3 Mio. Euro werden für Projekte ausgeschüttet, die Antworten auf neue Bedürfnisse liefern, die im Zuge der Coronakrise entstanden sind. 800.000 Euro stehen in Form von geförderten Workshops, Coachings, Mentorings, etc. zur Verfügung und sind als Förderungen für Kreative zu verstehen.
Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) berichtete von den Maßnahmen des Landes zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft. Das Paket sei mit rund 60 Mio. Euro dotiert. Tittler führte die drei Schwerpunkte Forschung und Entwicklung, Fachkräfte und Digitalisierung an, die gerade auch für die Kreativwirtschaft von großer Bedeutung seien. Besondere Aufmerksamkeit gelte dem Thema E-Commerce.
(APA/red)
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