oeticket vermittelt jedes Jahr Millionen von Eintrittskarten für Shows und Events. Dazu pflegt das Unternehmen Geschäftsbeziehungen mit ca. 10.000 einzelnen Veranstaltern weltweit. Seit von der Regierung im März Veranstaltungsverbote bis Juni beschlossen wurden, kämpfen alle mit den selben Problemen. Viele haben erhebliche finanzielle Mittel für Gehälter, Rechte, Proben, Technik, Pacht, Ticketing, Marketing und Investitionen getätigt. Würden Ticketkäufer nun ihr Geld zurück verlangen, wären die Schäden noch gravierender, als sie schon sind. Solidarität mit der Veranstaltungsbranche hat die Regierung durch Grünen-Kultursprecherin Eva Blimlinger signalisiert. Konkret ist vorgesehen, dass für Tickets bis zu einem Wert von 70 Euro ein Gutschein ausgestellt wird. Der Ticketpreis muss somit nicht rückerstattet werden. Solche Gutscheine sollen bis Ende 2022 gültig sein, danach kann man sein Geld zurückfordern.
"Das Ziel dieser Maßnahme ist, dass die Veranstalter einerseits nicht insolvent werden, und andererseits die Kunden besser abgesichert sind“, betonte Kultursprecherin Blimlinger bei der Pressekonferenz über den Plan der Regierung über den noch abgestimmt werden muss. Auch oeticket-CEO Christoph Klingler stellt diesen Aspekt in den Vordergrund: "Diese Insolvenzen von Spielstätten, Veranstaltern und Vereinen hätten für den Endkunden meist den Totalverlust der bezahlten Ticketgelder zur Folge, da die Ticketunternehmen aufgrund ihrer Besorger- und Vermittlertätigkeit erst auf Anweisung des Veranstalters und bei Vorhandensein dessen Gelder auch Kunden auszahlen dürfen und können", wird in der OTS betont.
oeticket wird es in den kommenden Monaten nicht leicht haben, das Veranstaltungschaos in den Griff zu bekommen. Neben abertausenden Gutscheinen für Tickets, die erst einmal erfasst werden müssen, Geldrückerstattungen für teurere Eintrittskarten und nebenher auch noch den ganzen Terminkalender neu zu organisieren, was aktuell noch gar nicht möglich ist, scheint eine Herkulesaufgabe. Wenn nicht auch die ganzen Veranstalter hinzukämen, die jetzt natürlich jeden Cent ihrer verkauften Tickets über oeticket sehen möchten, falls es nicht schon längst auf ihrem Konto angekommen ist, um die eigenen Verluste abdecken zu können.
Genau an diesem Punkt wird sich die Gutscheinlösung beweisen. Wie schnell läuft der Transfer über Ticketverkäufe hin zum Veranstalter und wie viel Vermittlungsgebühr behält das Flaggschiff Eventim bei rund 75.000 Veranstaltungen im Jahr. Um die Insolvenzen der Veranstalter geht es schließlich genauso sehr wie um die des Kartenvermittlers. oeticket ist weit aus mehr als ein Ticket-Vermittler, vor allem auch eine Marketingmaschine. Die Plattform bring viele Endkunden erst auf Ideen. oeticket.at schreibt eigene Blogbeiträge, verschickt Newsletter und treibt so Ticketverkäufe an. Der Wert dieser Services verschafft der Eventim-Tochter hohen Zulauf, und das Unternehmen erwirtschaftet hohen Gewinn. Prominent platzierte Veranstaltungen auf der Startseite von oeticket.com haben auch ihren Preis.
oeticket wird mit den Verantwortlichen und den Veranstaltern die geplanten neuen Regelungen im Detail besprechen und so schnell wie möglich die technischen Voraussetzungen für eine Gutschein- und Einlöselogik entwickeln. „Wir bitten daher um etwas Geduld, bis die entsprechenden Lösungen zur Verfügung stehen. Die momentane Situation mit der noch nie dagewesenen Menge an Verschiebungen und Absagen bedeutete bereits in den letzten Wochen einen ungeheuren personellen, zeitlichen und finanziellen Aufwand“, so Klingler.
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