Chronik

Bücherausstellung „Coming Home Soon“ im Parlament

© Anna Rauchenberger

Am 9. September eröffnete Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka im Rahmen der Antisemitismuskonferenz im österreichischen Parlament die Bücherausstellung „Coming Home Soon“. Dieses interaktive Kunstprojekt wurde von der israelischen Künstlerin Inbar Hasson ins Leben gerufen und beleuchtet das Schicksal der israelischen Geiseln, die sich noch immer in den Händen der Hamas befinden. Die Ausstellung widmet jedem der 100 Geiseln ein eigenes Buch, das persönliche Geschichten, Botschaften und Bilder dieser Menschen in den Vordergrund rückt.

Von links: Mitarbeitern von "Coming Home Soon Vienna", Angehörige einer Geisel, IKG Präsident Oskar Deutsch, Ausstellungsinitiatorin Inbar Hasson, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), Teammitglieder der Künstlerin. | © Parlamentsdirektion/Anna Rauchenberger

Neben Sobotka nahmen auch der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, sowie Vertreter:innen der Gruppe „Bring Them Home Now Vienna“ an der Eröffnung teil. Hasson las während der Veranstaltung im Parlament einige der emotionalen Einträge aus den Büchern vor und hob hervor, dass mittlerweile viele Botschaften aus aller Welt eingegangen sind. Diese Einträge erinnern daran, dass jede Geisel eine individuelle Geschichte und ein persönliches Schicksal hat, das nicht in Vergessenheit geraten darf.

Bewusstsein für Geiseln schaffen

Sobotka betonte die Bedeutung der Ausstellung „Coming Home Soon“: „Wir dürfen nicht vergessen, dass sich noch immer 100 Geiseln in den Händen der Terrororganisation befinden. Diese Ausstellung soll das Bewusstsein für ihr Schicksal wachhalten.“ In der Öffentlichkeit sei das Thema kaum mehr präsent, so Sobotka, doch die Notwendigkeit, die Aufmerksamkeit auf die Geiseln zu lenken, sei dringlicher denn je. Besucher:innen der Ausstellung sind eingeladen, sich durch das Schreiben von Botschaften in die Bücher einzubringen, Gedanken anderer zu lesen oder die Werke einfach zu durchblättern.

Hoffnung auf ein „Nachhausekommen“

Die Künstlerin Hasson drückte ihre Hoffnung aus, dass die Geiseln bald freigelassen werden: „Hinter den anonymen Zahlen verbergen sich Gesichter, Namen und individuelle Leben. Es ist unser Ziel, dass die Geiseln diese Bücher bald selbst lesen können, in denen die Welt für sie eingestanden ist.“ Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, unterstützte diese Aussage und betonte, wie wichtig es sei, die Menschlichkeit hinter den Zahlen sichtbar zu machen.

Bücher der Ausstellung: 'Coming Home Soon' im Parlament. | © Anna Rauchenberger

Engagement zeigen durch Einträge

Besucher:innen haben die Gelegenheit, vom 12. bis 14. September die Ausstellung im Parlament zu besuchen. Unter Anleitung von Künstler:innen können sie persönliche Botschaften in die Bücher eintragen und so ein Teil dieses bewegenden Projekts werden. Für Teilnehmer der Antisemitismuskonferenz ist die Ausstellung während der Konferenztage am 10. und 11.9 zugänglich, für die Öffentlichkeit jedoch nicht.

Oskar Deutsch. Inbar Hasson, Wolfgang Sobotka. | © Anna Rauchenberger

Das Projekt „Coming Home Soon“ bietet eine digitale Version der Ausstellung auf seiner Website an, um weltweit Menschen die Möglichkeit zu geben, sich solidarisch zu zeigen und einen Beitrag zu leisten. Die Schau möchte eindringlich daran erinnern, dass hinter jeder Geisel eine individuelle Geschichte steht und dass es eine gemeinsame Verantwortung bedeute, diese Menschen nicht zu vergessen.

(PA/red)

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