Kanzler Kurz spricht von "widerwärtigem Terroranschlag"
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Vorkommnisse Montagabend in der Wiener Innenstadt als "widerwärtigen Terroranschlag" verurteilt. "Unsere Polizei wird entschlossen gegen die Täter dieses widerwärtigen Terroranschlags vorgehen. Ich bin froh, dass unsere Polizisten bereits einen Täter ausschalten konnten. Wir werden uns durch Terrorismus niemals einschüchtern lassen und diese Angriffe mit allen Mitteln entschieden bekämpfen", sagte Kurz in einer Stellungnahme zur APA nach den Schüssen in Wien.
Tote und Verletzte nach Terroranschlag in Wien
Mit einem Notruf, der gegen 20.00 Uhr mehrere Schüsse in der Seitenstettengasse in der Wiener Innenstadt anzeigte, hat am Montag ein Großeinsatz der Exekutive wegen eines Terroranschlags mit mehreren Tätern begonnen. Eine Zivilperson wurde von den Attentätern getötet, mehrere weitere Passanten und ein Polizist wurden schwer verletzt, ehe einer der Täter von der Polizei gestellt und erschossen wurde, sagte Harald Sörös, Sprecher des Innenministeriums, der APA.
Bundeskanzler führt Krisenstab an
"Wir erleben gerade schwere Stunden in unserer Republik. Ich möchte allen Einsatzkräften danken, die insbesondere heute für unsere Sicherheit ihr Leben riskieren. Das ganze Land ist in Gedanken bei den Opfern, Verletzten und ihren Angehörigen, denen ich mein tiefes Mitgefühl ausdrücke", so Kurz. Er bedankte sich auch bei der Spitze der Europäischen Union und den internationalen Partnern für ihr Mitgefühl und die Bekundungen ihrer Solidarität.
- Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich auf Twitter entsetzt: "Zutiefst bestürzt haben wir die Informationen über die Schießerei in der inneren Stadt erhalten. Die Bilder sind schockierend und machen uns fassungslos." Auch er appellierte an die Wienerinnen und Wiener, zuhause zu bleiben. Ludwig selbst ist inzwischen beim Krisenstab der Polizei eingetroffen, wie ein Sprecher betonte.
- SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner äußerte sich am Abend ebenfalls "tief erschüttert, fassungslos und entsetzt". Auf Twitter sprach sie von einem "abscheulichen Terroranschlag".
- Auch FPÖ-Obmann Norbert Hofer zeigte sich "entsetzt", er sprach auf Twitter von einem "schrecklichen Terroranschlag". Sein Mitgefühlgelte "allen Opfern der feigen Terroristen".
Schüsse vor Synagoge in Wien
Kardinal Christoph Schönborn rief zum Gebet für die Opfer des Anschlags in der Wiener Innenstadt und für die Einsatzkräfte auf. "In diesen dramatischen Stunden bete ich mit vielen anderen, die über die Medien die tragischen Ereignisse im Herzen unserer Stadt mitverfolgen, für die Opfer, die Einsatzkräfte und dass es zu keinem weiteren Blutvergießen kommt", sagte der Wiener Erzbischof laut Kathpress.
Schönborn zeigte sich "tief betroffen" von den Ereignissen und sagte: "Dass jetzt wieder Schüsse unmittelbar vor dem Stadttempel der Israelitischen Glaubensgemeinschaft gefallen sind, erinnert mich an das blutige Attentat auf die Synagoge im Jahr 1981. Was auch immer die Hintergründe für den Anschlag heute sein mögen, klar muss sein, dass blinde Gewalt durch nichts zu rechtfertigen ist."
Damit sich die Polizei ganz auf die Terrorismusbekämpfung konzentrieren kann, habe die Bundesregierung entschieden, dass das Bundesheer den bisher durch die Polizei durchgeführten Objektschutz in Wien ab sofort übernehmen wird, so Kurz in seiner ersten Stellungnahme.
(APA/red)