Chronik

Nehammer fliegt mit Hilfspaket aus Österreich nach Moria

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© APA/Hochmuth

Eine Woche nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat Österreich als erstes europäisches Land eine große Hilfslieferung für die obdachlosen Migranten geliefert. Das Herz des Hilfspakets sind 400 Familienzelte mit Winterkit für 2.000 Personen. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) flog am Mittwoch mit der riesigen Transportmaschine nach Athen mit.

Hilfsgüter für obdachlose Flüchtlinge

Mit an Bord waren 55 Tonnen Hilfsgüter, die Nehammer dem stellvertretenden griechischen Innenminister Theodoros Livanios am Athener Flughafen persönlich übergab. "Wir haben immer gesagt, dass uns Hilfe vor Ort wichtig ist und wir Griechenland nicht in Stich lassen", sagte Nehammer. "Ich bin stolz darauf, dass wir als erstes Land in Europa gemeinsam mit Slowenien eine große Hilfslieferung für Griechenland zur Verfügung gestellt haben."

Gewaltbereitschaft wird nicht geduldet

Der Innenminister betonte einmal mehr, dass man dem Druck "gewaltbereiter Migranten nicht nachgeben" dürfe und Österreich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen sei. Er verwies darauf, dass Österreich nicht alleine sei und auch viele andere europäische Länder keine Flüchtlinge aufnehmen. Eine Aufnahme wäre "das völlig falsche Signal", so Nehammer. Livanios bedankte sich für die Unterstützung Österreichs. "Die europäische Solidarität ist ein Eckpfeiler des europäischen Projekts." Griechenland werde alles tun, um die Situation auf Lesbos zu verbessern, so Livanios.

Brand im Flüchtlingslager Moria

Neben den 400 Familienzelten mit Winterkits für 2.000 Personen werden noch 2.000 Hygienepakete, 200 Zeltheizungen, 400 Zeltbeleuchtungen, 7.400 Decken sowie 2.700 aufblasbare Matratzen, Polster und Bettwäsche zur Verfügung gestellt. Die heutige Lieferung von 150 Paletten, die noch nicht alle Güter beinhaltet, wiegt 55 Tonnen und hat ein Volumen von 300 Kubikmeter. Um das alles möglichst schnell nach Griechenland zu bringen, hat das Innenministerium eine russische Transportmaschine des Typs Antonow 124 gemietet.

Tolles Flugzeug

Die An 124 ist eines der größten Transportflugzeuge der Welt und wird regelmäßig von Nato-Truppen verwendet, um Panzer, Hubschrauber und große Fahrzeuge in Einsatzräume zu bringen. Um das Volumen des heutigen Transports mit einer Hercules, wie sie das Bundesheer besitzt, nach Athen zu bringen, hätte es acht Hercules bzw. acht Flüge gebraucht. Entsprechend beeindruckt zeigte sich auch Nehammer und ließ sich am Flughafen in Wien von allen Seiten mit dem russischen Riesen fotografieren.

Das Hilfspaket wurde aus dem Katastrophenhilfe-Budget des Ministeriums finanziert und kostet einschließlich des Transports 720.000 Euro. Parallel dazu hat das Außenministerium Griechenland zwei Millionen Euro als Soforthilfe aus dem Auslandskatastrophenfonds zugesichert.

Bestände vom Roten Kreuz "geborgt"

Die Masse der gelieferten Güter ist aus Beständen des Roten Kreuzes, die das Innenministerium der Hilfsorganisation abgekauft hat. Die Hilfsgüter sind normalerweise für Katastrophen im Inland gedacht und werden vom Roten Kreuz in Lagern bereitgehalten. Sie werden parallel zur Auslieferung nach Griechenland bereits für das Inland nachbeschafft, damit keine Lücke entstehe, hieß es aus dem Ministerium.

Schlussrechnung

Jene Teile des Pakets, die heute noch nicht mit dem Flugzeug gebracht wurden, werden entweder direkt von Firmen oder mit Lkws, die laut Ministerium bereits auf der Straße sind, sobald wie möglich nachgeliefert.

(APA/red)

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Redaktion

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