Österreich bekommt derzeit pro Kalenderwoche 63.000 Impfdosen zum Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus geliefert. Bis Ende dieser Woche werden insgesamt rund 126.000 Dosen Impfstoff angekommen sein. Bis heute, Dienstag, wurden 8.360 Dosen am Pflegeheime ausgeliefert. Diese Zahlen hat das Gesundheitsministerium Dienstagmittag auf APA-Anfrage bekannt gegeben.
Der Großteil der 8.360 Dosen dürfte bereits injiziert worden sein. "Sie müssen gleich nach der Zuteilung verimpft werden", teilte dazu ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Die gelieferten Impfdosen waren demnach auf die 17 Logistikzentren des Pharma-Großhandels aufgeteilt und dann den vorgesehenen Einrichtungen mit priorisiertem Impfbedarf - Pflegeheime und Covid-Stationen in Krankenanstalten - zugestellt worden.
Bis Ende Februar sollen jedenfalls 158.000 Personen in Pflegeheimen, Patienten in Spitälern und das diese betreuende Personal geimpft sein. Dabei handle es sich um eine "Zielvorgabe", hieß es seitens des Gesundheitsministeriums. "Wir wollen das möglichst schnell erledigen", betonte ein Sprecher. Es sei möglich, dass die 316.000 Dosen - pro Geimpftem werden zwei Dosen benötigt - bei idealem Verlauf rascher verabreicht werden können.
Von den 8.360 Dosen hat 2.800 Wien erhalten. 2.690 sind auf Niederösterreich entfallen, 890 auf Salzburg, 525 auf Vorarlberg und 485 auf Tirol. 460 hat Oberösterreich bekommen, 300 Kärnten, 170 das Burgenland und 40 die Steiermark.
Wie das Gesundheitsministerium betonte, ist es seit Dienstag, 5. Jänner 2020 für rund 900 Pflegeeinrichtungen und Spitalsträger möglich, Impfstoffe direkt bei der Bundesbeschaffungsagentur (BBG) zu bestellen. Die Bestellungen werden über den e-Shop der BBG abgewickelt. Sie werden zunächst an Zwischenlager geliefert und dann nach Bedarf direkt an Spitäler und Pflegeheime zugestellt.
Für Österreich stehen ausreichend Impfstoffdosen zur Verfügung. Allein vom Biontech/Pfizer Impfstoff sind aus dem von der EU-Kommission vereinbarten Umfang 5,5 Millionen Dosen für Österreich vorgesehen: 3,5 Millionen über das Basis-Kontingent und 2 Millionen Dosen über ein bereits vereinbartes optionales Kontingent. Bis dato wurden davon 63.000 Impfstoffdosen nach Österreich geliefert und weitere 63.000 werden in den nächsten Tagen erwartet. Danach erfolgt eine wöchentliche Lieferung. Dazu Renée Gallo Daniel, Präsidentin des ÖVIH: "Wir als Impfstoffhersteller leisten unseren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie mit der Entwicklung von Impfstoffen. Bereits frühzeitig und vor der Zulassung fahren die Impfstoffhersteller ihre Produktionskapazitäten hoch, damit sofort in großen Mengen ausgeliefert werden kann. Dies läuft auch plangemäß."
Der stv. SPÖ-Klubvorsitzende Jörg Leichtfried zeigte sich heute in einer Pressekonferenz besorgt über den schleppenden Impfstart und fordert hier von der Regierung mehr Tempo. Wenn das Corona-Virus mit einer erfolgreichen Impfaktion besiegt wird, schütze das auch Arbeitsplätze und Wirtschaft.
(APA/red)
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