Chronik

Vier zivile Opfer nach Anschlag in Wien - Ein Täter tot

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© APA/Hochmuth

Beim Terroranschlag in Wien sind vier Zivilpersonen und ein Täter ums Leben gekommen. Zuletzt erlag eine Frau in der Klinik Ottakring ihren schweren Verletzungen. Sieben Personen schweben in Lebensgefahr. Insgesamt werden 17 Opfer des Angriffs in mehreren Spitälern behandelt. Laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) wurde der erschossene Täter - ein "Sympathisant des IS" - inzwischen identifiziert. Details wurden nicht genannt. Es gab mehrere Festnahmen.

Zwei Frauen und zwei Männer tot

Bei den zivilen Opfern handelt es sich um zwei Frauen und zwei Männer. Über die Identität der Betroffenen wurden keine Angaben gemacht. Zehn Personen haben mittlere bis leichtere Verletzungen. Dass Betroffene aus dem Spital entlassen werden, ist jedoch noch nicht absehbar, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsverbunds. Der bei dem Anschlag verletzte Polizist befindet sich demnach in "kritisch-stabilem" Zustand. Die Situation sei auch psychisch herausfordernd: "Die Patienten stehen unter Schock."

Nehammer sagte bei einer Pressekonferenz Dienstagfrüh, dass der Angreifer "Sympathisant der Terrormiliz IS" gewesen sei. Das Innenministerium bestätigte Dienstagfrüh mehrere Hausdurchsuchungen "im Umfeld des Täters". Es seien mehrere Personen festgenommen worden, hieß es aus dem Innenministerium gegenüber der APA. Ob der identifizierte IS-Sympathisant Komplizen hatte, ist dennoch weiter unklar. Wie der Sprecher des Innenministeriums, Harald Sörös, auf APA-Anfrage mitteilte, gehen die Behörden von maximal vier Tätern aus. Die Ermittlungen laufen "auf Hochtouren", hieß es.

Nehammer bezeichnete den Anschlag als "völlig untauglichen Versuch, unsere demokratische Gesellschaft zu erschüttern". Terror und Gewalt hätten keinen Platz in der Gesellschaft. Nehammer versprach "rasche Aufklärung" und drückte den Angehörigen der Todesopfer seine Anteilnahme aus.

Die Behörden hielten ihre Warnungen, zuhause zu bleiben und insbesondere die Innenstadt zu meiden, aufrecht. Die Schulpflicht in der Bundeshauptstadt wurde für Dienstag ausgesetzt. Kinder sollen wenn möglich daheim gelassen werden. Ist dies nicht möglich, werden sie an den Schulen betreut.

Das Bundesheer stellt neben Soldaten für den Objektschutz und Teilen des Jagdkommandos zur Terrorismusbekämpfung auch gepanzerte Fahrzeuge zur Verfügung. Das Militär hat noch in der Nacht vollständig den Objektschutz in Wien übernommen und unterstützt und entlastet damit die Polizei.

Die Wiener Innenstadt ist nach dem Terroranschlag wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Wiener Linien sind seit Betriebsbeginn am Dienstag uneingeschränkt unterwegs, gab das Unternehmen bekannt. Alle Stationen - auch jene in der Wiener City - wurden wieder angefahren. Das wurde mit dem Einsatzstab im Innenministerium so vereinbart, so ein Sprecher.

Die Fahnen am Bundeskanzleramt und an der Präsidentschaftskanzlei sind seit Dienstagfrüh auf Halbmast gesetzt, teilte ein Sprecher der APA mit. Auch in allen Ministerien und öffentlichen Gebäuden werden die Flaggen auf Halbmast wehen. Abgesagt wurde das für Vormittag geplante Aufstellen des Christbaums auf dem Rathausplatz.

Der Angriff hatte gegen 20 Uhr in der Seitenstettengasse im belebten Ausgehviertel Bermuda-Dreieck begonnen, in dem kurz vor Beginn neuer Corona-Ausgangssperren und bei lauem Wetter viele Menschen unterwegs waren. Nach dem ersten Notruf bei der Polizei und dem Eintreffen der Einsatzkräfte kam es in weiterer Folge zu Schießereien zwischen der Polizei und den Tätern.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) zeigte sich "tief betroffen und fassungslos". "Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei den Betroffenen, ihren Familien und den Einsatzkräften. Mögen Sie den Einsatz wohlbehalten überstehen", hieß es am Dienstag in einem Statement auf Facebook. Die IGGÖ bot ihre uneingeschränkte Kooperation mit den Sicherheitsbehörden an. Man wisse über den oder die Täter auch nicht mehr, als das Innenministerium am Dienstag bekannt gegeben hat, sagte eine Sprecherin zur APA.

(APA/red)

Veröffentlicht von
Redaktion

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