Am 12. August 2024 verstarb Richard Lugner, eine der schillerndsten Persönlichkeiten Österreichs, im Alter von 91 Jahren in seiner Villa in Wien-Döbling. Nach anhaltenden gesundheitlichen Problemen und einer Herzoperation verließ ihn allmählich die Kraft, was schließlich zu einem Herzstillstand und seinem Tod führte. Die Trauer um den beliebten Society-Star ist groß. Beileidsbekundungen aus aller Welt erreichen die Hinterbliebenen. Seine Ehegattin Simone Reiländer, die er erst vor wenigen Monaten in Wien ehelichte, stand bis zum Schluss an der Seite des charismatischen und volksnahen Mannes, der das Image Österreichs nachhaltig prägte.
Lugner war weit mehr als nur ein Bauunternehmer – er war eine Ikone der österreichischen Society-Szene und ein Unternehmer mit einem außergewöhnlichen Gespür für öffentliche Auftritte und mediale Aufmerksamkeit. Geboren am 11. Oktober 1932 in Wien, wuchs Richard Lugner in einer Zeit großer Umwälzungen auf. Er entschied sich für eine Laufbahn im Bauwesen und gründete 1962 die „Lugner Baugesellschaft“, die sich schnell als ein bedeutendes Unternehmen in Österreich etablierte. Im Laufe seiner Karriere baute Lugner zahlreiche bedeutende Gebäude, darunter Wohnanlagen, Einkaufszentren, Bürogebäude oder die Moschee in Wien. Sein größtes und bekanntestes Projekt ist zweifellos die „Lugner City“, ein großes Einkaufszentrum in Wien, das er 1990 eröffnete. Die Lugner City wurde zu einem Zentrum des gesellschaftlichen Lebens und stand symbolisch für Lugners Vision und Unternehmergeist.
Neben seinen unternehmerischen Erfolgen wurde Richard Lugner vor allem durch seine Auftritte in der Öffentlichkeit und seine außergewöhnlichen Einfälle bekannt. Besonders der Wiener Opernball war jahrzehntelang untrennbar mit seinem Namen verbunden. Seit den 1990er Jahren sorgte er jedes Jahr für Aufsehen, indem er internationale Stars als seine Begleitung zum Ball einlud. Hollywood-Größen wie Sophia Loren, Paris Hilton, Pamela Anderson und Kim Kardashian folgten seiner Einladung und sorgten dafür, dass Lugner regelmäßig in den Schlagzeilen war. Dieser „Mörtel“, wie er liebevoll in den Medien genannt wurde, schaffte es immer wieder, sich als „Mann des Volkes“ zu inszenieren, der Glamour und Luxus in greifbare Nähe brachte.
Richard Lugners Privatleben war ebenso bunt und medienwirksam wie seine öffentlichen Auftritte. Insgesamt war er fünfmal verheiratet, und seine Ehen wurden oft von der Presse begleitet. Besonders die Eheschließung mit seiner fünften Frau, Cathy Schmitz, sorgte für großes mediales Aufsehen, nicht zuletzt wegen vieler Warnungen von Familie und Freunden, die ihre Absichten in Frage stellten. Lugner war ein Mensch, der trotz aller öffentlicher Aufmerksamkeit stets enge Beziehungen zu seinen Familienmitgliedern pflegte. Die sechste Ehe wurde 2024 im Wiener Rathaus mit Simone Reiländer geschlossen. Sie stand bis zum Schluss an seiner Seite und hat die letzten Stunden mit ihm verbracht.
Lugner war nicht nur ein Geschäftsmann und Society-Löwe, sondern auch eine humorvolle Persönlichkeit, die sich selbst nie zu ernst nahm. Er war sich der Wirkung seiner öffentlichen Auftritte stets bewusst und verstand es, sich mit einem Augenzwinkern selbst darzustellen. Seine Autobiografie „Mörtel und ich: Mein Leben“ (erschienen 2006) gibt Einblicke in sein bewegtes Leben und seine Sicht auf die Welt. Auch durch Reality-Soaps auf auf TV-Sendern wie ATV und RTL machte Lugner weit über die heimischen Grenzen hinweg zur Marke. Im ORF war er unter anderem durch regelmäßige Auftritte in den Seitenblicke-Sendungen und satirische Auftritte, etwa in "Wir sind Kaiser" vertreten.
Mit dem Tod von Richard Lugner verliert Österreich eine Kultfigur, die wie kaum eine andere die Grenzen zwischen Geschäftswelt und Gesellschaftsleben überwand und zu nutzen wusste. Sein Lebenswerk im Bauwesen bleibt unvergessen, ebenso wie seine Art, Hollywoodstars nach Wien zu bringen und das Image Österreichs als Gastgeberland mitzugestalten.
Richard Lugner hinterlässt eine große Lücke – nicht nur in der Bauwirtschaft, sondern auch im gesellschaftlichen Leben Österreichs. Seine Fähigkeit, das öffentliche Interesse auf sich zu ziehen, wird ebenso vermisst werden wie sein unnachahmlicher Charme. Das Land trauert um einen Mann, der es verstand, sich selbst und seine Träume zu verwirklichen, und dabei ein Stück österreichische Geschichte mitgeprägt hat.
(red)
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