Superwahl und Kulturgenuss im ORF III Programm 2024
Fernsehen wie damals kommt nicht aus der Mode. Ganz im Gegenteil. Betrachtet man die Erfolgsgeschichte von ORF III, scheint die Zeit tatsächlich still zu stehen. Fernsehserien und Filme aus den Glanzzeiten des Österreichischen Rundfunks gepaart mit aktueller Kulturberichterstattung und Informationssendungen über Wissenschaft, Politik und Medien machen den Sender so populär. Mehr als 800.000 Menschen schauen mittlerweile täglich ORF III – und es werden immer mehr. Der Wandel vom Spartensender zu einer vollwertigen Alternative zu den Platzhirschen ORF eins und zwei schreitet mit Riesenschritten voran. Die Programmhöhepunkte im Jahr 2024 weisen erneut darauf hin. Präsentiert wurden sie am 27. Februar im Globe Wien vertreten durch die ORF-III-Geschäftsführer Peter Schöber und Kathrin Zierhut-Kunz sowie Chefredakteurin Lou Lorenz-Dittlbacher. Mehr als 600 Gäste verfolgten eine unterhaltsame Bühnenshow mit schauspielerischen Einlagen der Geschäftsführung.
Kulturelle Programmhöhepunkte
Mit mehr als 300 Neuproduktionen und Live-Übertragungen aus den Bereichen Oper, Theater, Konzert und Kleinkunst, die im Jahr 2024 am Produktionsplan stehen, weiß man gar nicht, wo man zuerst mit der Aufzählung beginnen soll. Zu den kulturellen Höhepunkten zählen jedenfalls die „Europäische Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut“, der 200 Jahrestag der Uraufführung von Ludwig van Beethovens 9. Symphonie und der 200. Geburtstag des musikalischen Genies Anton Bruckner. Der altbewährte ORF-III-Kultursommer umfasst Verdis „Aida" aus der Oper im Steinbruch St. Margarethen (10. Juli), das Eröffnungskonzert des Grafenegg Festivals (16. August), die Salzburger Festspiele, Bregenzer Festspiele, den Carinthischen Sommer, das Donauinselfest und Woodstock der Blasmusik sowie Übertragungen aus Theater- und Opernhäusern, Kleinkunstbühnen usw.
Politik im Superwahljahr
ORF III-Chefredakteurin Lou Lorenz-Dittlbacher hat die Politikberichterstattung im Superwahljahr 2024 auf ein neues Level gehoben. Das Programm bietet umfassende Berichterstattung von der EU-Wahl über die Nationalratswahl bis zu den Landtagswahlen in der Steiermark und Vorarlberg sowie der US-Präsidentschaftswahl. Tägliche Live-Berichterstattung in „ORF III Aktuell“ sowie politische Sendungen wie die „Runde der Chefredakteur:innen“ und „Inside Brüssel“ liefern Analysen von wichtigen Akteuren der heimischen Medienbranche. Zusätzlich zu den zahlreichen Live-Übertragungen und Sonderproduktionen werden Pressekonferenzen, Interviews mit Politik-Insidern und Experten sowie Wissens- und Faktenchecks im Rahmen des „ORF III Wissenschecks“ und der Rubrik „Fakten mit Profil“ in „ORF III Aktuell“ angeboten.
Zustimmung für Haushaltsabgabe
Beim ORF III-Programmhöhepunkte 2024 Event im Globe Wien standen die redaktionellen Inhalte im Mittelpunkt der Präsentation. Ebenso wurde auf die neuen Rahmenbedingungen Bezug genommen. Lou Lorenz-Dittlbacher interviewte eingangs Generaldirektor Roland Weißmann, der die Gelegenheit wahrnahm, auf die Gesamtsituation des Österreichischen Rundfunks einzugehen. Seit die GIS-Gebühr abgeschafft und eine Haushaltsabgabe für alle eingeführt wurde, ist der Anspruch gewachsen, für alle Menschen ein Programm zu liefern, das jeden zufriedenstellt. 75% wären ohnedies schon sehr zufrieden mit der bisherigen Leistung des ORF. Und für die restlichen Zustimmungswerte wird weiter hart gearbeitet. Dass hierfür auch die Umstrukturierung des Radiosenders Ö1 unumgänglich sei, daran ließ Weißmann keine Zweifel offen.
Bachelorette vergibt Rosen
Den wirtschaftlichen Haushalt im Hause ORF III verantwortet Geschäftsführerin Kathrin Zierhut-Kunz. Sie dreht jeden Euro zweimal um, bevor sie die Wünsche des Programmleiters Peter Schöber umzusetzen gedenkt. Die beiden ergänzen sich perfekt, wie man am gemeinsamen Bühnenauftritt und den Einspielern auf der Videoleinwand erkennen konnte.
Ohne Werbung kein ORF III Programm
Die Präsentation der Programmhöhepunkte für rund 800 Gäste diente freilich auch einem anderen Zweck: Werbekunden halten und neue gewinnen. ORF-Enterprise CEO Oliver Böhm erhielt das Schlusswort beim Event und fand einen kreativen Ansatz, die Werbetrommel fürs Unternehmen zu rühren. Er erzählte eine persönliche Anekdote und spickte sie ganz nebenbei mit Markenbotschaften, die am Ende jeder im Publikum verstand. Besonders stolz machte ihn der Umstand, dass ORF III vergangenes Jahr bei den Werbeeinnahmen zulegen konnte entgegen der allgemeinen Tendenz. Grund dafür sei die herausragende Qualität des Programms, das von Seiten der Wirtschaft besonders hoch geschätzt wird.
Was einerseits erstaunlich ist, wenn man den Altersschnitt der Zuseher betrachtet. Trotzdem ist die Werbezielgruppe Gold wert in Anbetracht von steigenden Quoten gegenüber den anderen ORF-Programmen, der Konkurrenz am TV-Privatsektor, den Giganten am Streaming-Markt sowie On-Demand Diensten im Netz. Offenbar erinnert man sich beim ORF mehr und mehr an alte Werte und Schlüsselkompetenzen, die oft jugendlicher wirken als die Biester der Neuzeit.
(PA/ORF/red)