Wenn für den Menschen produzierte Nahrung nicht im Magen, sondern als Kompost oder Brennstoff ihren Lebenszyklus beschließt, spricht man von Lebensmittelverschwendung. Viele Produkte und Zutaten haben einen weiten Weg nach Österreich zurückgelegt und Tonnen CO2 freigesetzt, was genauso kritisch gesehen werden kann. Menschen un Maschinen benötigen gigantische Ressourcen, um jenen Überschuss zu produzieren, der eine stabile Wirtschaft und ein bequemes Leben garantiert. Nahrung hat darin eine besonderen Stellenwert. Gelangt sie durch den Verdauungstrakt des Menschen, ist die Wertschöpfung am höchsten. Verwertbare Überreste würden sonst in einer Biogasanlage oder Müllverbrennung enden. Alle Wiener und Wienerinnen schicken ihre Reste unweigerlich in die Hauptkläranlage nach Simmering, wo die Energieträger nachhaltig zum Erneuerungsprozess beitragen.
Die Food App "Too Good To Go" ermöglicht es Betrieben wie Bäckereien, Restaurants, Cafés, Hotels und Supermärkten, ihr überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer zu verkaufen. Über 20 Millionen User in Europa haben den Service bereits genutzt und unterstützen das vorbildliche Konzept. Seit gut einem Jahr gibt es eine Niederlassung in Österreich. Georg Strasser, Geschäftsführer von Too Good To Go Österreich und Lebensmittel-Experte, hat Tipps, wie wir unsere Lebensmittel auch zur Osterzeit so effizient wie möglich nutzen können. In Zeiten von geschlossenen Gastlokalen bleiben momentan viele Unternehmen aus, die sonst das Angebot in der App bereitstellen. Ab Mitte Mai sollen Gastronomiebetriebe schrittweise wieder ihren Betrieb aufnehmen dürfen laut Aussage der Regierungsspitze am 9. April im ORF-Fernsehen.
Richtiges Lagern sei gelernt: “Prinzipiell sollte die Temperatur im Kühlschrank bei etwa sieben Grad liegen. Obst und Gemüse gibt Strasser in die Laden des Kühlschranks und wenn es mal Fleisch gibt, dann in die unteren Fächer. Gewisse Produkte wie Brot oder manche Obst- und Gemüsesorten wie Ananas oder Avocados haben relativ wenig im Kühlschrank verloren. Hier hilft es auch, Etiketten zu lesen, da bei den meisten Produkten genau beschrieben wird, wie sie ideal gelagert werden." Gerne greift Strasser auch zum Bienenwachstuch, um vor allem Obst und Gemüse länger frisch zu halten oder angefangene Produkte zuzudecken. Salatköpfe gibt der Geschäftsführer ins Wasserbad, damit sie lange knackig bleiben. Wenn etwas Obst oder Gemüse doch mal etwas schneller gealtert ist, landet es im Mixer und wird zum Smoothie verarbeitet. Mehr im Blog von Too Good To Go
Eine App, die es allen ermöglicht, einen Beitrag gegen Verschwendung zu leisten, indem man einwandfreies Essen vergünstigt kauft, das sonst entsorgt worden wäre, ist die Idee der App. Das Konzept trägt karitative Züge, richtet sich aber an eine umweltbewusste und smarte Gesellschaft, die einen Beitrag leisten möchte. Eine "Win-Win-Win"-Situation, die dank einer gut funktionierenden E-Commerce Plattform funktioniert. Der logistische Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Weil sich das vorhandene Angebot schwer vorhersagen lässt, sind tägliche Updates in der App von Seiten des teilnehmenden Betriebe notwendig. Größere Restaurantketten haben es einfacher, ein passendes Angebot zu lancieren und können ein fix verfügbares Kontingent bereitstellen. Das Anbieten von überschüssigem Essen kann ein substantieller Umsatzbringer sein, wenn es gelingt, einen zusätzlichen Kundenstamm aufzubauen.
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