Am 29. November feiert der "Tatort" sein 50-jähriges Bestehen. Die Sendung zählt damit zu den langlebigsten und beliebtesten Fernsehreihen im deutschsprachigen Raum. Auch das österreichische Ermittlerduo hat Grund zum Feiern: Im Krimi "Verschwörung", der voraussichtlich 2021 im ORF Premiere feiert, ist Harald Krassnitzer zum 50. Mal als Moritz Eisner im Einsatz. Adele Neuhauser, die erstmals 2010 als Bibi Fellner vor der Kamera stand, feiert heuer ihr Zehn-Jahres-Jubiläum.
Die erste "Tatort"-Folge "Taxi nach Leipzig" wurde am 29. November 1970 mit Walter Richter als Kommissar Trimmel im deutschen Fernsehen gesendet. Mehr als 1.100 Fälle wurden seither gezeigt. Auch der ORF strahlt fast seit der ersten Stunde die "Tatort"-Krimis aus. Die eigenen ORF-"Tatort"-Produktionen haben ebenfalls Tradition: Seit 1971 gibt es heimische Kommissare.
Legendär ist Fritz Eckhardt als Oberinspektor Marek, der in den 70er Jahren für 14 Folgen vor der Kamera stand. Auf Eckhardt folgten 1984 Kurt Jaggberg als Oberinspektor Hirth für drei Folgen und 1987 Bruno Dallansky als Oberinspektor Pfeifer für zwei Folgen der beliebten Krimireihe. Michael Janisch stand ab 1988 als Oberinspektor Fichtl insgesamt acht Mal vor der Kamera. Klaus Wildbolz leitete 1996 als Oberinspektor Becker in der Folge "Mein ist die Rache" die Ermittlungen. Oberinspektor Paul Kant, dargestellt von Wolfgang Hübsch, und sein Kollege Inspektor Jakob Varanasi, dargestellt von Johannes Nikolussi leiteten ab August 1996 für zwei Folgen die polizeilichen Untersuchungen am "Tatort".
1999 übernahm dann der frühere "Bergdoktor" Krassnitzer den Austro-"Tatort". "Wichtig ist, dass der Krimi wieder Lokalkolorit bekommt, ins Wiener Milieu eindringt, wo es ein wenig schlampig, aber auch herzlich zugeht", sagte der Schauspieler damals: "Dafür sind die Gauner nicht ganz so böse, aber die Polizisten auch nicht ganz so gut."
"Nie wieder Oper" lautete der Titel des 31. ORF-"Tatorts", in dem Krassnitzer sein Ermittlerdebüt als Chefinspektor Eisner gab. Hatte er anfangs vor, sich nach nur wenigen Folgen wieder zu verabschieden, hat er seine früheren Kollegen bei der Anzahl der Fälle inzwischen längst überholt. "Das Wichtigste ist, nicht stehen zu bleiben, sondern immer einen frischen Blick auf die eigene Figur zu bekommen", sagte der Schauspieler, der im Schnitt zwei Mal im Jahr eine "Tatort"-Folge dreht, kürzlich im Interview mit der APA. In seinem 24. Fall vom 6. März 2011, "Vergeltung", arbeitete Eisner erstmals mit Bibi Fellner zusammen.
Wie für die deutschen Sendeanstalten ist die allwöchentlich am Sonntag ausgestrahlte Serie auch für den ORF ein verlässlicher Quotenbringer: 2019 hatten die 33 "Tatort"-Folgen im ORF (nur Erstausstrahlungen) im Jahresschnitt 680.000 Zuseher. Die reichweitenstärksten "Tatort"-Filme der letzten zehn Jahre in Österreich waren die heimischen Produktionen "Sternschnuppe" (2016, durchschnittliche Reichweite 1.169.000), "Baum fällt" (2019, 1.148.000) und "Paradies" (2014, 1.080.000).
Der 50. Geburtstag der beliebten Fernsehreihe wird mit einem Doppelkrimi begangen, in dem die Teams aus München und Dortmund gemeinsam ermitteln. In den "In der Familie"-Filmen geht es um den Dortmunder Pizzeria-Inhaber Luca Modica (Beniamino Brogi) und mögliche Mafiaverwicklungen. Während die Ermittler Peter Faber (Jörg Hartmann), Martina Bönisch (Anna Schudt), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Jan Pawlak (Rick Okon) das Restaurant der Modicas observieren, reisen ihre Münchner Kollegen Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) in Westfalen an, um einen untergetauchten mutmaßlichen Mörder festzunehmen. Der Zweiteiler wird am 29. November und am 6. Dezember im ORF gezeigt. (20.15 Uhr, ORF 2).
(APA/red)
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