Klaus Albrecht Schröder bei der Eröffnung "Albertina modern"
Albertina-Chef Schröder übt Kritik an Aufführungen und Subventionen für Theater
Viel gekränkte Ehr und Furcht vor Ansteckung mit Covid-19 lässt Direktor Klaus Albrecht Schröder in einem Interview mit dem “Kurier” durchklingen. Seit die Kassen in der Albertina nicht mehr klingeln, und sein hoch dotiertes Ausstellungsprogramm nicht mehr finanzierbar ist, liegen die Nerven blank. Gegen Feuer, Diebstähle, Regeneinbrüche und Hacker-Attacken sei man vorbereitet gewesen, aber gegen die Corona-Pandemie nicht. Genauso wenig die Regierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz, denn “die hätte vorbereitet sein müssen”, so Schröder
Die Albertina beherbergt unter anderem eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt | © Albertina/ Harald Eisenberger
Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder bekräftigt seine Forderung nach einer Erhöhung der Basisdotierung für sein Haus. Es brauche “einen gerechten Verteilungsschlüssel”, sagte er im Interview mit dem “Kurier”. Schröder beharrt darauf, dass uns die Krise noch die nächsten zwei bis fünf Jahre beschäftigen wird. Das träfe auch die Kulturindustrie, nicht nur die Luftfahrtindustrie. Für den Museumsdirektor sind die Hauptkonkurrenten am Tropf der öffentlichen Hand offenbar die Theater. In ungewöhnlich scharfer Form kritisiert er die Subventionen an Theaterhäuser und stellt sich die Frage, ob etwa Theaterbetriebe am “Premierenreigen” festhalten sollten.
Wenn die Regierung bei der Budgetrede im Herbst nicht ausreichend hohe Mittel für 2021 in Aussicht stelle, müsse er Mitarbeiter kündigen. “Ich kann nicht 34 Mitarbeiter für die Kunstvermittlung und zwölf Mitarbeiter im Shop haben, wenn es statt einer Million nur 300.000 Besucher geben dürfte”, so Schröder. Die Deckungsvorsorge des Museums werde bis Ende des Jahres aufgebraucht sein. Ein Gradmesser dafür, wie hoch die Einnahmeverluste heuer wirklich ausfallen werde, werde die Ausstellung “Van Gogh, Cezanne, Matisse. Die Sammlung Hahnloser”, die ab Ende August gezeigt wird, sein.
Vor ein paar Tagen führten die Wiener Bundesmuseen erneut die Maskenpflicht für Besucher ein, obwohl diese eigentlich mit 15. Juni analog wie auch in anderen Bereichen abgeschafft worden war. Sie gilt nun auf Anweisung der Museumsbetreiber der jeweiligen Häuser. Ein großer Befürworter der Maskenpflicht ist Albertina-Direktor Schröder. Die Maskenpflicht gilt auf sein Geheiss und bleibt auch dann bestehen, wenn die Gesetze eine derartige Verpflichtung nicht vorschreiben. “Ich halte nichts von einer Freiwilligkeit beim Maskentragen”, wird Schröder im “Kurier” zitiert.
Der Katalog zeigt erstmals eine Epochenübersicht über die österreichische Kunst in den wichtigen drei Jahrzehnten nach 1945. Herausgeber: Klaus Albrecht Schröder | © Hirmer Verlag/Robert Klemmer
“Wenn der Zulauf nicht groß sein sollte, müssen wir uns die Frage stellen, ob wir teure Ausstellungen wie ‘Munch und die Folgen‘, die ab 18. Februar zu sehen sein soll, oder ‘Modigliani – Picasso. Revolution des Primitivismus’ im Herbst 2021 finanzieren können”, sagte Schröder. Verzichten könne man auf das Theater bis die Krise vorbei ist, findet Schröder. “Wenn Menschen sterben oder auf Monate schwer erkranken, wie kann man dann sagen, man könne ohne Theater nicht leben.”
Meinung: Man kann auch ohne Museum leben.
(APA/red)
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