Geförderte Ideen zur Förderung heimischer Künstler

Mithilfe von Auslandsstipendien soll es heimischen Künstlern gelingen, sich in einer neuen Umgebung auf ihre Arbeit zu konzentrieren sowie die wichtige internationale Vernetzung voranzutreiben. Die Coronakrise hat nicht nur den Stipendiaten von 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für 2021 und möglicherweise darüber hinaus soll nun das Pilotprojekt "Curator Meets Artist - Artist Meets Curator" von Alexandra Grausam (das weisse haus, Wien) Abhilfe schaffen.

Förderung für Künstlerförderung

Es ist eines jener zahlreichen digitalen Projekte, die durch die Pandemie vorangetrieben wurden. Konkret geht es der Initiatorin darum, heimischen Künstlerinnen und Künstlern Sichtbarkeit zu verschaffen und sie mit internationalen Kuratorinnen und Kuratoren zu vernetzen. Über die beiden von ihr betriebenen Plattformen "das weisse haus" und "AWAY - a project around residences" soll ein mehrstufiger digitaler Austausch stattfinden, der teils auch online öffentlich gemacht werden soll.

Förderzweck wartet auf Erfüllung

Im Vernetzen und Organisieren hat Alexandra Grausam, die den Kunstverein das weisse haus im Jahr 2007 zunächst als wandernden Off-Space gegründet hat, viel Erfahrung. Auch das von ihr initiierte Projekt "AWAY - a project around residencies" sorgte dafür, dass die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Auslandsatelierprogramms des BMKOES die Ergebnisse ihrer Arbeit in Wien zeigen konnten. Diese beiden Plattformen werden nun Schauplatz von "Curator Meets Artist" werden. Ursprünglich hatte Grausam gehofft, eine neue, eigene Plattform aufziehen zu können. Das nunmehrige Pilotprojekt könne aber durchaus in Zukunft weiterentwickelt werden.

Suche nach "speziellen Kuratoren"

Jene 19.000 Euro, die sie nun seitens des Bundes bekommt, will sie für Honorare für Kuratoren, Künstler und Moderatoren nützen. Immerhin sei die Mobilität derzeit massiv eingeschränkt, eines der - auch finanziell - wichtigsten Förderprogramme des Bundes könne nun nicht wie gewohnt für die künstlerische Entwicklung und Vernetzung sorgen. Aber auch, wenn Reisen wieder möglich sind, könne ihr Projekt hilfreich sein. "Selbst wenn ich ein tolles Stipendium für New York bekomme, heißt das noch nicht, dass ich es dort schaffe, einen speziellen Kurator zu treffen." Es herrsche heutzutage ein "extremer Anspruch", sich international zu vernetzen, manchmal seien Künstler aber "vom Wesen her nicht der Outgoing-Typ", erläutert Alexandra Grausam. Für ihr Projekt will sie einen Mix aus jungen, etablierten und freischaffenden internationalen Kuratoren zusammenstellen.

Geplante Fördermaßnahmen

Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler, aber auch die Kuratorinnen und Kuratoren sollen zunächst in Form eines "Speed Datings" die Möglichkeit bekommen, sich selbst kurz vorzustellen und sich so auch dauerhaft online zu präsentieren. Weil der Bund das Projekt fördert, werden einige der Stipendiaten, die das Programm nicht antreten können, mit an Bord sein. In einer zweiten Stufe soll es dann moderierte virtuelle Treffen zwischen Künstlern und Kuratoren geben, die etwa via Zoom stattfinden sollen. Für angemeldete Zuschauer können diese Treffen live verfolgt werden (Grausam: "sofern die Teilnehmer das wollen"), auch virtuelle Atelier-Führungen soll es geben. Anschließend werde eine geschnittene und grafisch aufbereitete Version des Videos online zugänglich gemacht. Das sorge für die nötige Nachhaltigkeit des Projekts, so Grausam. Aber auch später sollen die Künstler noch in privatem Austausch die Möglichkeit haben, mit "ihrem" Kurator in Verbindung zu treten, um sich Unterstützung zu holen. "Es kann immer sein, dass man im Schaffensprozess mal feststeckt. Kuratoren können da ja oft sehr hilfreich sein", so Grausam.

Detaillierter Leistungsbericht

Um das neue Programm gut bewerben zu können, stellt sich Grausam "ein kleines Online-Festival" vor, das im Frühjahr in konzentrierter Form stattfinden soll. Ob es dann bei einem jährlichen Festival bleibt oder weitere Studio-Visits über das Jahr aufgeteilt werden, wird sich zeigen. "Wenn es gut ankommt, wäre es angedacht - egal ob Corona oder nicht -, dass es fortgesetzt wird."

(APA/red)