Als "sehr erfreulich" bezeichnete der Österreichische Musikfonds die Erhöhung der Fördermittel um 420.000 Euro, die von Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek am Dienstag angekündigt wurde. Ungeachtet dessen bleibe man aber bei der Forderung, die Gesamtdotierung auf insgesamt fünf Mio. Euro aufzustocken, wie man am Donnerstag in einer Aussendung betonte. Bisher war der Musikfonds mit jährlich 950.000 Euro dotiert (580.000 Euro durch den Bund, der Rest aus dem privaten Sektor). Mit den neu zur Verfügung stehenden Mitteln wolle man neben der Unterstützung von Albenproduktionen und Tourneen die titelbezogene Förderung weiter ausbauen. Dies sei gerade angesichts des Trends in Richtung digitaler Verwertung zentral. "Die titelbezogene Förderung ist ein ganz wichtiger Schritt im mehrstufigen Ausbauplan unserer Förderaktivitäten", so Musikfonds-Geschäftsführer Harry Fuchs.
Der Musikfonds ist eine Initiative zur Förderung österreichischer Musikproduktionen und steht allen in Österreich lebenden musikschaffenden Urhebern, Interpreten, Musikproduzenten, Musikverlagen und Labels offen. Gefördert werden Musikproduktionen auf Tonträgern oder sonstige audiovisuelle Medien (Musikvideos) zur Auswertung in neuen Medien als auch Produktionen, die durch ihren Umfang als Album (Long player) gelten können. Die Förderung von Singleproduktionen, Compilations, Auftrags- und Filmmusikprojekten ist grundsätzlich ausgeschlossen. Im Rahmen von Call 43 (März/April 2020) wird im Rahmen eines vorerst einmaligen Pilotprojekts eine titelbezogene Förderung angeboten, wobei als förderbares Projekt die Veröffentlichung von zumindest drei Titeln innerhalb eines Veröffentlichungszeitraums von 12 Monaten gilt.
Neben der schon angebotenen Musikproduktions-, Musikvideo- und Tourneeförderung sollen als nächste Schritte, wenn es nach den Wünschen des Musikfonds geht, die Bereiche Vermarktungsförderung sowie die Tournee- und Musikexportförderung stufenweise massiv ausgebaut werden. Um diese Aufgaben bewältigen zu können, brauche es eine Gesamtdotierung des Österreichischen Musikfonds in Höhe von 5 Millionen Euro.
Um aber auch Bereiche wie die Vermarktungsförderung künftig stärker berücksichtigen zu können, brauche es einen weiteren Ausbau der finanziellen Mittel. "Diese Branchenforderung bleibt ungeachtet der aktuellen und sehr erfreulichen Aufstockung des Bundeszuschusses zum Musikfonds weiterhin aufrecht", heißt es. Gerade die Musikproduktion sei in der Coronakrise "massiv beeinträchtigt". In der derzeitigen Phase des Hochfahrens müsse daher "mehr denn je in die heimische Produktion und deren Vermarktung investiert werden". Die Förderungen durch den Musikfonds seien allerdings nicht als "akute Nothilfe, sondern als nachhaltige Investition in die Vielfalt und den Musikstandort zu verstehen". Nicht zuletzt verwies man auf die Notwendigkeit von verstärktem Airplay für heimische Künstler in den Medien, um die Situation für sie zu entschärfen.
(APA/red)
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