Starkünstler Hermann Nitsch könnte heuer im Juli am Grünen Hügel von Bayreuth an Wagners "Die Walküre" mitwirken. "Es war immer mein Traum, in Bayreuth zu inszenieren. Vielleicht wird es ja einmal Wirklichkeit", zeigte sich der 82-Jährige dem Nachrichtenmagazin "News" gegenüber kryptisch verschmitzt. Allerdings dementierte die Frau des Künstlers, Rita Nitsch, gegenüber der APA, Meldungen, es könne sich bei dem Engagement um die Regie des Werks handeln.
"Von Inszenieren ist keine Rede", so Rita Nitsch. Es liefen tatsächlich Gespräche mit Bayreuth, eine Mitwirkung an der geplanten "Walküre" betreffend. Dabei gehe es aber weder um die Inszenierung noch um die Ausstattung. "Es betrifft eine ganz andere Sache. Und die Verträge sind auch noch gar nicht unterzeichnet."
Festspielchefin Katharina Wagner hatte im Dezember die Pläne für den Sommer 2021 umrissen und dabei drei Vorstellungen der "Walküre" in Aussicht gestellt, wobei sie geheimnisvoll von einem "namhaften Performance-Künstler" als Regisseur gesprochen hatte. "Wagner hat mich mein ganzes Leben fasziniert. Wegen dieser wunderbaren, schwelgerischen, sinnlichen Musik, die den Klang über die Melodie hinaus zum Blühen bringt!", streute Nitsch dem Bayreuther Regenten bereits Rosen.
Nitsch ist im Opernbereich beileibe kein Eleve, inszenierte er doch bereits 1995 an der Staatsoper Massenets "Herodiade", 2007 Schumanns "Faust"-Szenen in Zürich oder zeichnete 2001 für Bühnenbild und Kostüme bei Philip Glass' "Satyagraha" in St. Pölten verantwortlich. Ein weiteres Indiz für ein Nitsch-Engagement in Bayreuth dürfte der Umstand sein, dass der Künstler für Juli eine neue Inszenierung seines Sechstagespiels in seinem Schloss in Prinzendorf angekündigt hat - ursprünglich ab dem 26. Juli, was aber "aus Termingründen" vor Kurzem um drei Wochen, auf den 5. Juli, nach vorne verlegt wurde.
Unbeschadet von dieser Frage bleibt die Arbeit des ebenfalls österreichischen Nachwuchsregisseurs Valentin Schwarz, der eigentlich 2020 den gesamten "Ring" für Bayreuth neu gestalten sollte, bevor die coronabedingte Absage der Festspiele kam. Für Schwarz soll es nun im kommenden Jahr soweit sein.
(APA/red)
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