Den meisten Künstlern und Kreativen ist ihre Einkommensbasis aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 entzogen worden. Theater sind geschlossen, Konzerte abgesagt und Versammlungen jeder Art verboten. Für Beschäftigte in der Kreativwirtschaft ist diese Situation existenzbedrohend, da viele keine Arbeitslosenversicherung haben. Wie sie ihren nächsten Einkauf oder die Miete bezahlen sollen, ist für die neuen Beschäftigungslosen aus Kunst und Kultur der größte Sorgengrund. Wie lange der Ausnahmezustand bestehen bleibt, lässt sich noch nicht vorhersagen. Ob ein versöhnlicher "Kultursommer" den verpatzten Frühling noch retten kann, steht ebenso in den Sternen wie die konkreten Hilfsmaßnahmen von Seiten der Bundesregierung und der Wiener Stadtregierung aufgrund der Corona-Krise. Bis genauere Prognosen gemacht werden können, gilt es die Sorgen aller Menschen bestmöglich zu zerstreuen. Insbesondere Künstlerinnen und Künstler möchte man beruhigen und hat dazu Lösungen im virtuellen Raum des Internets gefunden.
Wenn Kulturschaffende! eine persönliche Botschaft mit Rufzeichen erhalten, ist dies ein guter Indikator für das Level an Mitgefühl von Seiten der Wiener Stadtverwaltung. "Sie können uns vertrauen und sicher sein, dass wir uns um sie kümmern", lautet die Kernbotschaft von Bürgermeister Michael Ludwig. Auch wenn die Entwicklung und Auswirkungen der Krise noch gar nicht zur Gänze abgeschätzt werden können, strengen sich alle aktiven Mitarbeiter an, sich ein Bild über die Auswirkungen der Corona-Krise zu machen. Bis dahin seien "Solidarität, Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit" gefragt – aber eben kontaktlos, ohne physisch anwesendes Publikum. Wer seine Kreativität in solchen Zeiten auf virtuellem Weg ausleben möchte, wie es ein paar renommierte und gut subventionierte Kulturbetriebe vorzeigen, scheint auf dem sicheren Weg für die Zukunft.
Schon die Zwischenüberschrift (siehe oben) verrät den tatsächlichen Ernst der Lage. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hat zur Thematik "Einhaltung von Fördervereinbarungen" und anderen Vertragsverhältnissen zwischen Förderstellen der Stadt Wien und Beziehern aus dem Kultur und Wissenschaftsbereich Stellung genommen. Jene Kulturbetriebe, die eine Jahresförderung beziehen, wie etwa das Theater in der Josefstadt oder Theater an der Wien, Tanzquartier oder das ZOOM Kindermuseum, bekommen auch bei reduziertem oder stillgelegtem Betrieb weiterhin die Zahlungen. Da die meisten Betriebe nicht zur Gänze von der öffentlichen Hand leben, sondern auch von Abos, Ticketverkäufen, Fernseh- und Übertragungsrechten, dem Verkauf von Programmheften sowie Einnahmen aus dem Theaterbuffet, reicht das Geld natürlich nicht aus, um Schauspieler und Bühnenarbeiter über Monate hinweg zu bezahlen. Deshalb könnten Ratenzahlungen für bereits genehmigte Förderungen aus dem Fördertopf seitens der Stadt vorgezogen werden, um die Liquidität aufrecht zu erhalten. Wie mit diesem Geld umgegangen wird, ob es für Künstlergehälter oder systemerhaltende Maßnahmen ausgegeben wird, liegt wohl im Ermessen der Geschäftsführungsebene.
Die Kulturabteilung (MA 7) kann von Rückforderungen bereits zugesagter oder ausbezahlter Subventionen Abstand nehmen, wenn bei kurzfristig notwendig gewordenen Absagen ein Erreichen des Ziels (Förderzweck) ausbleibt. Empfänger einer Subvention sind angehalten, über sämtliche Posten genau Buch zu führen und Dokumentationen und Abrechnungen fristgerecht bereitzuhalten. Die Kulturabteilung arbeitet emsig daran, dass Förderwesen aufrecht zu erhalten trotz eingeschränkter persönlicher Kontaktmöglichkeiten einzelner Entscheidungsinstanzen. Zahlreiche Förderanträge warten auf Bescheid und viele Stammkunden rechnen fix mit ihrem Anteil. Einreichungen auf Förderungen müssen jedoch formell im Gemeinderat beschlossen werden, nachdem ein Fachgremium eine Beschlussfassung befürwortet hat. Die Modelle reichen von Konzept-, Einzel- und Gesamtförderungen über Ankäufe bis hin zu Stipendien und Zuschüssen. Jede Förderung muss individuell geprüft werden, was nach heutigem Ermessen so manches Projekt zum Scheitern verurteilt. Nach der Devise: kein Publikum, keine Förderung.
W24 und Stadt Wien Kultur arbeiten an einer neuen Präsentationsmöglichkeit für Künstlerinnen und Künstler im Rabenhof. Koordiniert wird das Programm von Theaterdirektor Thomas Gratzer und einem Team aus "Kulturschaffenden", das für die Auswahl der Acts verantwortlich zeichnen soll. W24 überträgt das Programm live per Stream und zeigt es auf allen W24-Kanälen. Jeder Künstler, der sich auf die Bühne stellt, bekommt ein Gage. Bei einer Sprechrolle oder Gesangvorführung sollten neben dem Auftrittshonorar auch die Verwertungsrechte am Videomaterial abgegolten werden. Künstlergruppen mit Vorliebe für Wiener Mundart werden auf dieser Bühne ihre Kreativität wie gewohnt ausleben können. Andere werden im geschichtsträchtigen Gemeindebautheater ein umfunktioniertes TV-Studio vorfinden und nach getaner Kulturarbeit mit Handgeld durch die Backstage wieder verabschiedet. „Während unsere Wiener Bühnen und Lokale in dieser schwierigen Zeit geschlossen sind, freuen wir uns umso mehr, wenn W24 die ganze Bandbreite der Wiener Kunst in unsere Wohnzimmer bringt“, freut sich Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Vielleicht werden demnächst auch andere Lokalitäten wie der Rabenhof ins Rampenlicht gestellt, um die Vielfalt des Wiener Kulturlebens abzubilden.
Auf Anregung von Stadt Wien Kultur hat die MA 01 (Wien Digital ist die IT-Abteilung der Stadt Wien) unter partizipation.wien.gv.at die Rubrik "KünstlerInnen für Wien" eingerichtet. Dort könnten Künstlerinnen und Künstler selbstständig auf ihr Angebot verweisen. An Kunst und Kultur interessierte WienerInnen bekämen wiederum einen einfachen Überblick über das lokale, digitale kulturelle Schaffen. Ein regelmäßiger Blick auf die Webseite kann sich lohnen, um das ernsthafte Bemühen und die Fortschritte der angekündigten Initiativen zu verfolgen.
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