Nach 51 Vorstellungen in der Titelrolle des "Jedermann" ist am Mittwochabend Tobias Moretti von den Salzburger Festspielen mit einer Auszeichnung vom Domplatz verabschiedet worden. Das Festival ehrte den Schauspieler nach der letzten Aufführung im "Jahrhundert-Sommer" mit der Festspielnadel mit Rubin. Insgesamt stand Moretti bei den Festspielen schon 123 Mal auf der Bühne. Völlig überraschend gab der Schauspieler seinen Rückzug aus der Rolle bekannt. Der letzte Auftritt von Tobias Moretti im Stück "Jedermann" im Rahmen der Salzburger Festspiele wird hoffentlich nicht ewig währen.
Allein 94 Mal davon trat er in Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" auf: Von 2002 bis 2005 spielte er 43 Mal in der Doppelrolle als Guter Gesell und Teufel - in der Inszenierung von Christian Stückl und mit Peter Simonischek als Jedermann. Ab 2017 bekleidete er dann die Titelrolle in der Inszenierung von Michael Sturminger. Moretti hatte heuer gleich zu Beginn der Festspiele angekündigt, dass dies seine letzte Saison auf dem Domplatz sei. “Ich werde im nächsten Jahr nicht mehr der Jedermann sein.” Wer im Jahr 2021 gegebenenfalls an seine Stelle tritt und ob es eine Neuinszenierung geben wird, darüber war bisher nichts zu erfahren.
Die Jedermann-Premiere fand zum Auftakt der Salzburger Festspiele 2020 diesmal im Großen Festspielhaus statt. “Jahrhundert-Buhlschaft” Caroline Peters bekam am Ende neben Tobias Moretti, der in seinem vierten Jahr bereits die dritte Schauspielkollegin an seiner Seite hatte, den größten Applaus. Rasender Jubel blieb bei dieser Inszenierung jedoch aus.
Tobia Moretti schien nicht glücklich mit der Art der Behandlung, denen Künstler dieses Jahr bei den Festspielen ausgesetzt waren. “Vor zwei, drei Tagen wurde uns wie einer Schulklasse gesagt, was wir alles nicht dürfen. Das war so eine komische Distanz wie vor einer Prüfungskommission”, sagte Moretti beim TerrassenTalk “Jedermann 2020” Mitte Juli gegenüber der Presse.
Das Tragen der Schutzmaske auf dem Weg durch die Festspielhäuser zum Sitzplatz beziehungsweise vom Sitzplatz zum Ausgang war bei den diesjährigen verpflichtend. Vor Beginn der Vorstellungen wiesen “Buhlschaft” Caroline Peters in einer Tonbandansage auf Deutsch und “Jedermann” Tobias Moretti auf Englisch die Besucher auf die Verhaltensregeln hin. Es wurde empfohlen, die Schutzmaske auch während der Aufführung zu tragen. Die verkürzten Salzburger Festspiele gehen am 30. August zu Ende. Für Tobias Moretti wird in den kommenden Jahren hoffentlich eine andere Rolle bei den Salzburger Festspielen gefunden werden.
"Tobias Moretti erfüllt jede Rolle mit der ihm eigenen Urkraft. Wir sind glücklich, dass er seit 2001 ein Festspieler ist. Ob König Ottokar oder Jedermann, die Intensität seiner Darstellung lässt niemanden kalt", sagte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Und Schauspiel-Chefin Bettina Hering ergänzte: "Mit Tobias Moretti hatten wir das Glück einen Jedermann zu erleben, der sich bis in die letzte Faser seiner Rolle verschrieben hat. Das 'Spiel vom Sterben des reichen Mannes' hat uns in seiner Interpretation gezeigt, wie erschütternd das Wissen um den letzten Weg für jeden Einzelnen war und bis heute ist."
(APA/red)
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