Für eingefleischte Wagner-Fans ist die Wiener Staatsoper an und für sich eine sichere Bank für regelmäßige Aufführungen seiner wichtigsten Werke. In den Genuss der Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" musste das Publikum allerdings lange warten. Genauer gesagt 10 Jahre ist es her, seit die Inszenierung von Otto Schenk aus dem Jahr 1975 zum letzen Mal aufgeführt wurde. Unter der musikalischen Leitung von Philippe Jordan und in einer Inszenierung des britischen Regisseurs Keith Warner kommen die Meistersinger nun in einer Neufassung an die Staatsoper. Die allgemein bekannten Kontroversen rund um Richard Wagner sollen darin deutlich spürbarer sein. Ironischerweise spielt Friedrich Nitzsche als giftgrüner Grinch bei diesem Vorhaben eine Rolle.
In der Einführungsmatinee zur Neuproduktion erklärt Staatsoperndirektor Bogdan Rošcic die Handlung des Stücks und dessen Bedeutung in der Kulturgeschichte. Über die Stellung der Philosophen zu Richard Wagners Lebzeiten oder jener der Zünfte in der Renaissance könnte man eigentlich d'accord sein, aber in Zeiten einer vehement aufzuklärenden Gesellschaft war eine sanfte Korrektur allem Anschein nach nötig. Vielleicht weil Regisseur Keith Warner in seiner Inszenierung Friedrich Nitzsche als "Kobold" mit grünem Kopf aufs Bühnenpodest stellt. Von Operndirektor Rošcic zu seinem Regieeinfall befragt, zeigte sich Warner bei der Matinee selbst wie ein kleiner Schelm. Das philosophische Verwirrspiel soll den Blick auf die dunkle Seite Wagners erst möglich machen.
Die komödiantische Komponente seiner "Meistersinger"-Inszenierung nennt der Regisseur äußerst wichtig. Die Tragik im Stück kommt mit dem Wandel der Musik im 3. Akt voll zur Geltung. Die Töne werden dunkler und das Spiel auf der Bühne ernster. Schlechte Kritiken für die Neuproduktion "Die Meistersinger von Nürnberg" in der Inszenierung von Keith Warner an der Wiener Staatsoper dürfte es nach der Premiere am Sonntag, 4. Dezember 2022 keine geben. Die lautesten Buhrufer in der Oper sind mittlerweile verstummt.
Ein bisschen Wehmut über die eingemottete Inszenierung von Otto Schenk wird beim Stammpublikum der Staatsoper sicherlich mitschwingen. Wenn die gesangliche und musikalische Qualität stimmen, ist wohlwollender Applaus für die Neuproduktion garantiert. Unter der musikalischen Leitung von Philippe Jordan stehen das Orchester der Wiener Staatsoper und eine hochkarätige Sänger*innenbesetzung für die Herausforderung bereit: der Sänger des Hans Sachs, Michael Volle, der mit den Meistersingern seine lang erwartete erste Staatsopernpremiere singt, Georg Zeppenfeld (Pogner) und Wolfgang Koch (Beckmesser) David Butt Philip (Stolzing) und Hanna-Elisabeth Müller als Eva stehen auf der Premierenbühne. Weiters singen erstmals an der Wiener Staatsoper die Ensemblemitglieder Michael Laurenz den David und Christina Bock die Magdalene.
Die Premiere findet am Sonntag, 4. Dezember statt. Die Vorstellung am Sonntag, 11. Dezember 2022 wird live übertragen:
(PA/red)
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