Kultur

Museen dürfen Besucher mit Mund-Nasen-Schutz empfangen

Teilen
© Albertina/Rupert Steiner

Die Eckpunkte, unter welchen Voraussetzungen die Museen, Bibliotheken, Büchereien und Archive ab kommendem Freitag wieder für die Besucherinnen und Besucher öffnen dürfen, sind fixiert. Pro Gast müssen zehn Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Überdies sind Besucher verpflichtet, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und auch den üblichen einen Meter Abstand zu halten. "Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder eines Face-Shields ist notwendig", betonte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) im APA-Gespräch. Beim Personal kann diese Verpflichtung dann entfallen, wenn dieses etwa an der Kassa sitzt, die mit entsprechender Schutzvorkehrung versehen ist.

Staatssekretärin Ulrike Lunacek macht strenge Vorgaben für Wiedereröffnung der Museen bekannt | © APA/Fohringer

Mund-Nasen-Schutz im Museum

Die zehn Quadratmeter Flächenvorgabe pro Besucher zielt auf die zulässige Höchstzahl von sich gleichzeitig in einem Museum befindlichen Personen ab. Wenn ein Haus also beispielsweise 5.000 Quadratmeter an Ausstellungsräumen, Gänge und Stiegen bis hin zum Shop aufweist, können sich 500 Besucher gleichzeitig darin aufhalten. Zeitlich können sich Kunstfreunde grundsätzlich so lange in einer Institution aufhalten, wie es ihnen beliebt. Auch Vorbuchungen von Zeit-Slots im Internet sind nicht notwendig - mit der möglichen Folge, dass man eventuell vor Ort warten muss, bis man hinein darf. "Es obliegt den Kultureinrichtungen, wie das dann organisiert wird", umriss Lunacek das Konzept.

Zehn-Quadratmeter Regel zur Wiedereröffnung

Die Abstandsregel gilt indes nicht für den einzelnen Ausstellungsraum - solange der Sicherheitsabstand von einem Meter im Falle von nicht in einem Haushalt lebenden Personen gewahrt wird. "Das Personal, das in den meisten Museen in den Räumen anwesend ist, muss auch darauf achten, dass dieser eine Meter Abstand eingehalten wird", machte Lunacek deutlich.

Auch Führungen oder Workshops sollen bei Beachtung dieser Parameter erlaubt sein. "Kunstvermittlungsprogramme im Ausmaß bis zu zehn Teilnehmern sind möglich", kündigte die Staatssekretärin an. "Damit sind für die Kunstvermittlerinnen und -vermittler gewisse Arbeitsoptionen gegeben."

Die Albertina im 1. Wiener Gemeindebezirk beherbergt eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt. Am 27. Mai eröffnet das Kunstmuseum mit der Ausstellung "The Beginning. Kunst in Österreich 1945 bis 1980" | © Rainer Mirau / Albertina

Kritik von Albertina-Chef

Ungeachtet der anstehenden Wiedereröffnung forderte Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder am Dienstag vom Kulturministerium Antworten zu ganz anderen Themen ein. Angesichts des finanziellen Schadens für die Museen, fragte er: "Wann wird dieser endlich beglichen? Dazu gibt es keinerlei Aussagen", kritisierte er vor allem den verantwortlichen Kulturminister Werner Kogler (Grüne). Diesen habe er in den fünf Monaten seit seiner Angelobung kein einziges Mal gesehen oder gesprochen. "Das ist mir in meinen 40 Berufsjahren noch nie passiert."

Bekenntnis von Politik zu Kunst und Kultur

"Die Krise zeigt, wie essenziell Kunst und Kultur für unsere Gesellschaft ist und wie sie uns massiv abgeht", konstatierte Lunacek gegenüber der APA: "Ich würde am liebsten alles in den kommenden Tagen öffnen, aber das erlaubt uns das Virus nicht. Immerhin setzen wir nun mit den Museen, Bibliotheken und Archiven einen ersten Schritt."

Dabei soll es allerdings nicht bleiben, stehen doch noch die Vorgaben für den Veranstaltungssektor aus. "Mein Ziel ist, noch diese Woche einen Stufenplan für die nächsten Monate auf den Weg zu bringen. Hier bin ich mit dem Gesundheitsministerium und den Vertretern der verschiedenen Branchen in engem Kontakt, um möglichst bald konkrete Lockerungen anzustoßen für den Veranstaltungsbereich - also etwa das Theater oder die Kinos", gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek bekannt.

Bregenzer Festspiele noch nicht abgesagt

Eine Prognose, ob unter diesen Voraussetzungen die noch in Schwebe befindlichen Salzburger und Bregenzer Festspiele hoffen dürfen, ließ sich Lunacek indes nicht entlocken: "Ich kann das jetzt einfach noch nicht sagen. Wir sind am Verhandeln. Die große Herausforderung ist, Gesundheitsschutz, künstlerische und wirtschaftliche Freiheit in eine Balance zu bringen." Können die Bregenzer Festspiele aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht in vollem Umfang stattfinden, sollen sie komplett auf das Jahr 2021 verschoben werden. Das erklärte Festspielpräsident Hans-Peter Metzler Anfang Mai gegenüber den Vorarlberger Nachrichten. Vorgesehener Beginn wäre am 22. Juli, die Proben sollten Mitte Juni starten. Ob das mit Mund-Nasen-Schutz möglich sein kann, steht momentan noch nicht zur Frage.

(APA/red)

Veröffentlicht von
Redaktion

Neue Artikel

Freitag recycled 90ies Techno DJ-Bag "F21 Nightclub"

Die Kultmarke aus der Schweiz bringt Neuauflage der F21 Nightclub DJ Bag auf den Markt.

29. Oktober 2024

Jubiläums-Wintermarkt im Prater rockt mit 40 Live-Bands

Der Wintermarkt am Riesenradplatz im Wiener Prater feiert 15-jähriges Bestehen an 52 Tagen.

27. Oktober 2024

Edelmann übernimmt Intendanz der operklosterneuburg

Der neue künstlerische Leiter eröffnet das Klosterneuburger Opernfestival 2025 mit Puccinis „Tosca“.

26. Oktober 2024

Rudi Dolezals neue Austropop-Leseshow geht auf Reise

Der Filmemacher präsentierte sein Programm „100 Jahre Austropop – Weltberühmt in Österreich“.

26. Oktober 2024

Designerblüten aus Faltpapier dekorieren Swarovski Store

Die florale Installation „Archiv der Blüten“ von mischer’traxler studio erblüht im Swarovski Store.

17. Oktober 2024

Akt der Anerkennung für neuen Kalender von Dina Larot

Die Mädchenmalerin präsentierte ihren heiß ersehnten Akt-Kalender im Palais Palffy.

16. Oktober 2024