Jetzt ging letztlich doch alles sehr schnell: Kaum hatte die Bundesregierung am Montag die konkreten Lockerungsregeln für den Kulturbereich verkündet, die am Freitag in Kraft treten, schon haben die beiden Wiener Klassiktanker Musikverein und Konzerthaus ein Programm für Juni und Juli auf die Beine gestellt. In beiden Häusern startet man am 5. Juni durch.
Im Musikverein machen die Wiener Philharmoniker unter Daniel Barenboim den Auftakt im Goldenen Saal vor verordnungsgemäß maximal 100 Besuchern, wobei man neben Beethovens 5. Symphonie auch Mozart auf das Programm gehoben hat. Bis 27. Juni folgen dann praktisch täglich Konzerte, wobei Daniel Barenboim am 7. und 8. Juni mit Beethoven-Sonaten abermals zu erleben ist. Auch die Wiener Philharmoniker kehren zurück - am 14. Juni unter Riccardo Muti und am 19. Juni unter Franz Welser-Möst.
Ansonsten reicht das Spektrum von den beiden Starviolinisten Julian Rachlin (6. Juni) und Emanuel Tjeknavorian (9. Juni) bis zu den Wiener Symphonikern, die am 10. Juni unter Philippe Jordan und 27. Juni unter Manfred Honeck zu erleben sind. Und auch Publikumslieblinge wie Pianist Rudolf Buchbinder (15. Juni) oder Bassbariton Florian Boesch (26. Juni) lassen sich die Wiederstart des Kulturbetriebs nicht entgehen.
Die Konzerte werden im Musikverein die Dauer von maximal 70 Minuten nicht überschreiten und dabei ohne Pause gespielt. Entsprechend sind die Büfetts des Hauses nicht geöffnet. Karten können nicht vor Ort erworben werden, sondern sind nur im Onlineverkauf erhältlich.
Im Wiener Konzerthaus hat man für Juni und auch für Juli Konzerte programmiert. Hier startet man am 5. und 6. Juni mit den Wiener Symphonikern sowie Pianostar Igor Levit. Im kleinen Mozart-Saal werden Werke von Mozart und Grieg gespielt - je zwei Konzerte pro Tag. "Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der 88-tägigen Unterbrechung mit einer künstlerisch so attraktiven Paarung verspricht ein außergewöhnlicher Moment zu werden", freute sich Intendant Matthias Naske.
Von 16. bis 19. Juni wird dann Julian Rachlin mit verschiedenen Pianisten alle Beethoven-Sonaten für Klavier und Violine im Großen Saal aufführen - ebenfalls mit zwei Konzerten pro Tag. Zwischen 4. und 6. Juli folgt dann Rudolf Buchbinder ebenfalls mit den Wiener Symphonikern, wobei man gemeinsam Beethovens Klavierkonzerte intoniert - auch hier mit einem Doppelkonzert pro Tag. Und schließlich werden noch dank des Corona-Shutdowns verschobene Konzerte im Juli nachgeholt, nämlich des Hagen Quartetts (1. Juli), des Symphonischen Schrammelquintetts Wien (3. Juli), der Musicbanda Franui gemeinsam mit Nikolaus Habjan (7. Juli) sowie des Janoska Ensembles (9. Juli). Und ebenfalls der Corona-Absage entkommen ist die zweite SommerMusikWoche des Konzerthauses: Von 7. bis 11. Juli können Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam mit professionellen Musikerinnen und Musikern gratis musizieren.
Ein Onlinerwerb der ab Donnerstag im Vorverkauf befindlichen Karten wird anders als im Musikverein nicht möglich sein. Stattdessen muss man sich an das Servicecenter wenden, damit dieses nebeneinanderliegende Plätze bei gemeinsamen Besuchern respektive die Abstandswahrung gewährleisten kann. Zwischen allen Plätzen, die nicht zusammen erworben werden, wird je mindestens eine freie Reihe, sowie zwei Plätze zu beiden Seiten liegen. Am Sitzplatz selbst muss wie im Musikverein kein Mundschutz getragen werden, beim Bewegen im Haus hingegen schon.
(APA/red)
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