Mit Beginn des Jahres 2025 hat Ralph Gleis das Amt des Generaldirektors der Albertina übernommen und setzt damit einen neuen Meilenstein in der Geschichte des Museums. Der Kunsthistoriker bringt eine klare Vision mit: Die Albertina soll nicht nur ihre Rolle als international beachtetes Museum festigen, sondern durch innovative Ansätze in die Zukunft geführt werden.
Gleis übernimmt die Leitung von Klaus Albrecht Schröder, der die Albertina in seiner Zeit von einem “Grafikkabinett” zu einem international angesehenen Museum geformt hat. Gleis möchte darauf aufbauen und die Einrichtung zu einem zeitgemäßen, dynamischen und international vernetzten Ort machen. Im Fokus stehen dabei die Nähe von Sammlung und Ausstellung, eine verstärkte digitale Transformation sowie ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit.
Ralph Gleis, geboren 1973 in Münster, hat eine bemerkenswerte Karriere hinter sich. Nach seinem Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Soziologie in Münster, Bologna und Köln promovierte er mit einer Arbeit zur Historienmalerei des 19. Jahrhunderts. Seine beruflichen Stationen führten ihn von Wien über Berlin, wo er als Direktor der Alten Nationalgalerie tätig war, zurück nach Österreich. Seine Erfahrung in der Kuratierung bedeutender Ausstellungen und der Leitung großer Institutionen qualifiziert ihn ideal für die neue Aufgabe.
„Ein Museum am Puls der Zeit“ ist Gleis’ Leitgedanke. Seine Strategie umfasst die Stärkung internationaler Netzwerke, die Förderung sammlungsbasierter Forschung und den Dialog mit der Gesellschaft. „Ich möchte ein Museum für die Menschen von heute, mit den Fragen von heute“, erklärte er. Dazu gehört auch, aktuelle gesellschaftliche Themen in die Ausstellungen einzubringen, um Kunst als Spiegel der Gesellschaft erfahrbar zu machen.
Gleis beschreibt 2025 als „experimentelles Jahr der Entdeckung, Erprobung und Evaluierung.“ Das Ausstellungsprogramm spiegelt diese Ausrichtung wider: Mit epochenübergreifenden und thematisch vielfältigen Ausstellungen wird die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen. Highlights sind unter anderem:
Ein zentrales Anliegen von Gleis ist es, Kunst für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Mit partizipativen Ansätzen wie einer Zeichenmaschine in der Damien-Hirst-Ausstellung und neuen Präsentationsformaten soll die Albertina Menschen erreichen, die bisher wenig Berührungspunkte mit Museen hatten. Überraschende Gegenüberstellungen, wie die von Wong und Van Gogh, oder die erstmalige Präsentation von Künstler:innen wie Leiko Ikemura und Jitka Hanzlová in Österreich sollen neue Perspektiven eröffnen.
Frauen im Fokus: Ein starkes Zeichen setzt Gleis mit den geplanten Ausstellungen von sechs bedeutenden Künstlerinnen, darunter Brigitte Kowanz und Lisette Model. Diese Retrospektiven zeigen nicht nur die Bandbreite weiblicher Kreativität, sondern auch die bislang wenig beachteten Facetten dieser Kunst.
Kooperationen und Forschungsprojekte: Die Albertina startet 2025 ein internationales Forschungsprojekt zu Albrecht Dürers Zeichnungen, dessen Ergebnisse 2028 in einem umfassenden Bestandskatalog präsentiert werden sollen. Zudem werden langfristige Kooperationen mit Museen und Sammlungen weltweit angestrebt, um wissenschaftlichen Austausch und neue Perspektiven zu fördern.
Neben dem Hauptgebäude der Albertina bietet auch die Albertina Modern ein beeindruckendes Programm, darunter die Ausstellung „True Colors“ (Januar), die die faszinierende Geschichte der Farbfotografie von den Anfängen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Hier sticht Richard Neuhauss’ „Papagei“ (1899) hervor, ein ikonisches Beispiel für die frühen Experimente mit Interferenzfarbfotografie. Ebenso lädt die Albertina Klosterneuburg mit „De Sculptura“ zu einer innovativen Skulpturenschau ein, die ortsspezifische Installationen in der preisgekrönten Architektur vereint.
Ralph Gleis’ Vision für die ALBERTINA kombiniert Tradition und Innovation. Mit einem klaren Blick auf gesellschaftliche Relevanz, Diversität und internationale Vernetzung setzt er Akzente, die das Museum in eine neue Ära führen sollen. Seine Handschrift verspricht, Kunst neu erlebbar zu machen und die Albertina als Ort der Entdeckung und Freude weiter zu etablieren.
(PA/red)
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