Regierung zahlt Entschädigung für abgesagten Opernball

Die Wiener Ballsaison ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Vergangenes Jahr wurden nach Berechnungen der Wirtschaftskammer mit rund 520.000 Ballbesuchern satte 151 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Wegen Corona wird dieses Geld in der heurigen Ballsaison ausbleiben. Schon letzte Woche hatte das Komitee der Wiener Nobel- und Traditionsbälle bekannt gegeben, dass alle geplanten Bälle unter den gegebenen Umständen nicht durchgeführt werden können. Nun hat es auch den Opernball erwischt. Dadurch fällt auch die Kinderzauberflöte aus, die jedes Jahr Tausende Schulkinder mit der Oper in Berührung brachte.

Regierung steht für Einnahmenverlust gerade

In einer gemeinsamen Stellungnahme sagten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), dass sich die Regierung die Entscheidung, den Opernball zu streichen, nicht leichtgemacht habe. Der aktuelle Spielbetrieb der Staatsoper und anderer Häuser habe mit diesem Schritt aber nichts zu tun, versicherte Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. Es wäre "verantwortunglos", den Ball in gewohnter Weise abzuhalten, hieß es am Mittwoch von der Regierung, und "auf manche Dinge müssen man eben verzichten. Dazu gehört wohl auch ein Auftritt mit Maske in der geschichtsträchtigsten Opernloge Österreichs. Dass die Absage frühzeitig bekannt gegeben wurde, freut indes Direktor Bogdan Roscic, der nun zumindest ein Alternativprogramm für die Jugend gestalten kann.

Roscic über Absage des Opernballs

In Absprache mit der Österreichischen Bundesregierung wurde beschlossen, den für 11. Februar 2021 geplanten Opernball aufgrund der aktuellen Situation rund um COVID-19 abzusagen. "Es tut uns allen sehr leid, dass der Opernball, der im Jahreskreislauf der Wiener Staatsoper einen solchen Fixpunkt darstellt, aufgrund der aktuellen Lage abgesagt werden musste. Diese Absage betrifft natürlich auch die traditionell im umgebauten Saal stattfindende Zauberflöte für Kinder, bei der in zwei Vorstellungen insgesamt 7.000 junge Besucherinnen und Besucher bei uns sind", klärt Staatsoperndirektor Roscic auf

Eigentümer wird Einnahmenverlust abdecken

"Durch diese Absagen werden im Spielplan des Hauses, nicht zuletzt durch den Wegfall der extrem aufwendigen Auf- und Abbauarbeiten, insgesamt vier Tage frei. Wir werden diese für ein Alternativprogramm nutzen, unter spezieller Berücksichtigung des jungen Publikums. Es ist daher wichtig, dass die Entscheidung zur Absage frühzeitig gefallen ist. Ebenso wichtig ist für die Staatsoper die Zusage von Staatssekretärin Andrea Mayer, dass der Eigentümer den Einnahmenverlust abdecken wird. Wir alle hoffen, dass wir im Februar 2022 wieder einen glänzenden Opernball veranstalten können", so Roscic.

Der ORF wird ebenfalls ein Alternativprogramm gestalten müssen und viele andere Medien des Landes ebenfalls.

(ORF/red)