Robert Meyer tritt mit Theaterdonner in den Ruhestand
Der amtierende Volksoperndirektor Robert Meyer (66) wird sich nicht mehr um die Leitung des Theaters ab 2022 bewerben. Zwar findet seine Spielzeit bis dahin eine Fortsetzung, aber die Abschiedsglocken seiner herausragenden Ära erklingen jetzt schon. Der deutsche (Musik-)Theatermacher steht der Volksoper seit der Saison 2007/2008 vor. Vor fünf Jahren gaben der damalige Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) und Günter Rhomberg, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, bekannt, dass Meyers 2017 auslaufender Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert wird. Somit ist das Ende seiner Tätigkeit zum Jahr 2022 nach 15-jähriger Regentschaft keine große Überraschung.
Direktor der Volksoper geht von der Bühne
Laut einem Bericht des "Kurier" habe Meyer bereits im Juli eine Absage seitens der Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) bekommen, die sich Veränderung wünsche. Die Bundestheater-Holding bestätigte dies der APA, im Ministerium wollte man sich nicht dazu äußern.
"Ich werde kein Hearing haben. Denn ich hatte im Juli einen Termin bei Staatssekretärin Andrea Mayer, die mir gleich sagte, dass eine Vertragsverlängerung nicht in ihrem Sinn sei. Sie will für die Volksoper eine Veränderung haben", so Meyer im "Kurier" vorab. Das große Interview mit dem charismatischen Schauspieler, der sich in der Rolle des Direktors ein Schlaraffenland erschaffen hat, wird den Abschiedsmarathon einläuten.
Schauspiel-Direktor Robert Meyer
Im Februar 2018 feierte Meyer mit "Der Opernball" seine 100. Premiere an der Volksoper. Besonderes Augenmerk legt Meyer in seiner Programmierung auf die Operette. Daneben zählen Opern des 18., 19., 20. und 21. Jahrhunderts, klassisches Musical und Ballett zu den Säulen des Volksopernrepertoires. Neben Schauspielerkollegen aus Burgtheater, Josefstadt und Volkstheater steht Publikumsmagnet Robert Meyer selbst in zahlreichen Vorstellungen auf der Bühne der Volksoper.
Staatssekretärin überlässt Meyer Abschiedsbühne
Aus dem Büro der Staatssekretärin hieß es, man werde diese Aussage aus Gründen der Vertraulichkeit, die gegenüber Bewerbern gelte, nicht kommentieren. Im Rennen sind somit 33 Bewerber, darunter sieben Frauen. 16 kommen aus dem Inland, 17 aus dem Ausland, wie es hieß. Eine Entscheidung werde es "in wenigen Wochen" geben, so eine Sprecherin der Staatssekretärin zur APA.
Demnächst" wird die neue Leitung für die Servicegesellschaft Art for Art bekannt gegeben, hier gab es 14 Bewerber. Etwas gedulden muss man sich auch noch bei der Entscheidung für die Leitung der Holding. Hier sind zwölf Bewerber im Rennen, darunter auch der amtierende Chef Christian Kircher, der auf eine Vertragsverlängerung hofft.
(APA/red)