Neuproduktionen des Kernrepertoires an der Wiener Staatsoper sind en vogue und finden mit »Salome« von Richard Strauss eine Fortsetzung. Regisseur Cyril Teste präsentiert am 2. Februar 2023 seine Version des bedeutenden Opernwerks. In der Einführungsmatinee zur Premiere führte Direktor Bogdan Roščić charmant durch das Stück. Neben dem Regisseur kamen Dirigent Philippe Jordan, die Sängerin Malin Byström und andere Mitwirkende zu Wort. Gemeinsam gaben sie Einblicke in Geschichte und Musikalität des Werks. Die Neuinszenierung von Debütant Teste nimmt moderne Stilmittel zur Hand. In einer Schlüsselszene wird Parfum im Zuschauerraum versprüht, ausserdem muss sich das Publikum auf eine Inszenierung mit Video-Projektionen einstellen.
Direktor Bogdan Roščić glänzte bei der Einführungsmatinee mit großem Wissen über zeitgeschichtliche Hintergründe der »Salome«. Nach seinem Referat über Richard Strauss, Gustav Mahler, Richard Wagner und Oscar Wilde kam der erste Experte zu Wort. Dirigent Philippe Jordan erklärte seinen Zugang und ließ antiquierte Kritiken selten gelten. "Ich glaube, ein bisschen Vorbildung schadet nie, aber es ist ein Stück, was sehr deutlich spricht." Jordan empfindet Salome als sehr melodiöse Oper. Zeitgenossen von Richard Strauss hatten andere Ansichten, auf die Roščić laufend hinwies. Der Musikdirektor der Wiener Staatsoper hält »Salome« für ein erstaunlich tonales Stück. Was Strauss so radikal macht: "Er spickt den gesamten tonalen Satz mit unglaublich vielen Dissonanzen, Tonartenkombinationen, Chromatik, Ganztonleitern."
In Frankreich hat Cyril Teste vor allem als Schauspielregisseur gewirkt. In seiner Inszenierung für Wien tanzen die junge und alte Salome auf der Videoleinwand zu einer Schlüsselszene der Oper – dem "Tanz der sieben Schleier". "Der Tanz befreit dieses Kind, das falsch angesehen worden ist. Salome stellt darin die ganze Reinheit und Unschuld wieder her", spricht der Regisseur. Er bedankt sich bei Roščić für die Erlaubnis, seine Stilmittel auf die Bühne bringen zu dürfen. Cyril Teste prophezeit der jungen Elevin (junge Salome) eine großartige Karriere. Der Direktor versichert dem Auditorium der Einführungsmatinee, dass der Einsatz von Videoeinspielungen keine Störung des Opernerlebnisses verursachen wird.
Gäste mit Aversion für neumodisches Regietheater erwartet ein weiteres Goodie aus der Regiekanzlei. Beim "Schleiertanz" wird französisches Parfüm in den Saal gesprüht. Wie sich der Duft genau zusammensetzt, verrät der visionäre Kreateur nicht einmal seinem besten Freund.
Die Oper spielt im Palast des Herodes zur Zeit der Regierung von Herodes II. Antipas in Galiläa. Als der von Salome begehrte Jochanaan die junge Prinzessin zurückweist, setzt sie bei ihrem Stiefvater Herodes seine Enthauptung durch. "Du wolltest mich nicht deinen Mund küssen lassen, Jochanaan! Wohl, ich werde ihn jetzt küssen!". Ähnlich überwältigend könnte die Neuinszenierung von Cyril Teste aufgenommen werden. Die talentierten Musiker und Musikerinnen des Staatsopernorchesters unter der musikalischen Leitung von Philippe Jordan sowie die Sänger und Sängerinnen des Hauses werden die Musik in Ehren halten. Malin Byström kehrt nach ihrem Debüt in Verdis Don Carlos nun als Salome an die Wiener Staatsoper zurück. Einer duften Salome-Premiere am 2. Februar 2023 steht nichts im Wege.
Die Premiere am Donnerstag, 2. Februar 2023 wird ab 19.30 Uhr live auf Radio Ö1 übertragen; die Vorstellung am Sonntag, 12. Februar 2023 wird ab 20.00 Uhr live auf der Streaming-Plattform der Wiener Staatsoper play.wiener-staatsoper.at (kostenlos, Registrierung erforderlich) sowie ab 20.15 Uhr in ORF III im Rahmen von "Erlebnis Bühne" und auf myfidelio ausgestrahlt.
(PA/red)
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