Die erste neue Eigenproduktion unter dem neuen Direktor der Wiener Staatsoper findet zwar erst kurz vor Weihnachten statt, aber die Spielzeit für sein Programm beginnt wie geplant am 7. September. An diesem Montag nimmt das Haus am Ring seinen regulären Spielbetrieb in vollem Umfang wieder auf und eröffnet mit Giacomo Puccinis "Madama Butterfly" die Saison 2020/21. Beginnend mit der der ersten Produktion der neuen Spielzeit können junge Besucher bis zu einem Alter von 27 Jahren alle neuen Opern- und Ballettproduktionen am Haus schon bei der Generalprobe erleben.
Sechs Monate ist es her, dass in der Wiener Staatsoper das letzte Mal Oper zu sehen war. Nach der Covid-19-bedingten Schließung des Hauses im Frühling werden in der neuen Saison alle geplanten Vorstellungen wie angekündigt angeboten. Unter Einhaltung der strengen Sicherheitsvorkehrungen wird ein Besuch in der Staatsoper so angenehm wie möglich gestaltet. Die Premiere von "Madama Butterfly" am 7. September signalisiert nicht nur den Beginn einer neuen Saison, sondern auch die Rückkehr der Sänger, Künstler, Bühnenarbeiter und Statisten in Oper. Sie werden für ihr treu ergebenes Publikum in diesen schwierigen Zeiten da sein.
Die Staatsoper realisiert in der kommenden Saison ein besonderes Konzept, dessen Produktionen das Repertoire des Hauses entscheidend erneuern werden. Die erste neue Eigenproduktion hat am 13. Dezember Premiere und ist Hans Werner Henze gewidmet. “Das verratene Meer” ist eine Erstaufführung am Ring. Die zweite großen Eigenproduktion ist ein neuer “Parsifal” unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Philippe Jordan. Es singen Jonas Kaufmann und Elina Garanca, die ihr weltweites Debüt als Kundry gibt.
Diese Erneuerung umfasst viele der populärsten Werke der Opern-Literatur und wird den Spielplan stark prägen. Zehn Opern-Premieren, zwei Ballett-Premieren und zwei Kinderopern-Premieren sind geplant. Allein im September stehen neben der von Musikdirektor Philippe Jordan dirigierten "Madama Butterfly" mit Ausnahmekünstlerin Asmik Grigorian in der Titelpartie viele weitere Neuproduktion an. Unter anderem die Wiederaufnahme von Harry Kupfers "Elektra"-Inszenierung, die Wiederaufnahme des französischen "Don Carlos", weitere Werke von Verdi und Donizetti sowie der Ballettabend "Jewels" auf dem Programm.
Die Zuseherinnen und Zuseher werden hochkarätige Besetzungen erleben dürfen. So kehren die Dirigenten Franz Welser-Möst und Bertrand de Billy ebenso zurück wie Jonas Kaufmann, Ildar Abdrazakov, Günther Groissböck, Plácido Domingo, Carlos Álvarez, Javier Camarena oder Jane Archibald. Ihre Debüts geben – neben der erwähnten Asmik Grigorian – unter anderem die hochgelobte Sopranistin Pretty Yende, der junge Tenor-Geheimtipp Freddie De Tommaso, weiters Malin Byström, Eve-Maud Hubeaux, Igor Golovatenko, Derek Welton, das neue Ensemblemitglied Vera-Lotte Boecker und mit Giacomo Sagripanti auch einer der interessantesten Dirigenten der neuen Generation. Und in Donizettis "La Fille du régiment" ist überdies die großartige Maria Happel erstmals auch auf der Bühne der Wiener Staatsoper zu sehen.
(PA/red)
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