Kultur

Wiener Staatsoper lädt junges Publikum zur Generalprobe

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Bislang war der Besuch einer Generalprobe für neue und wiederaufgenommene Opern einem engen Kreis vorbehalten. Einerseits sind die Plätze im Zuschauersaal der Belegschaft der Wiener Staatsoper vorbehalten, die dabei das Resultat der Arbeit des Theaters ihrer neuesten Produktion sehen kann, andererseits fündig gewordenen Opernenthusiasten, die keine Premiere auslassen und auch bei jeder Generalprobe dabei sein müssen. Die letzten verbliebenen Kulturjournalisten des Landes finden freilich auch noch ein Plätzchen im Parkett, wenn sie über die Premiere nachher berichten. Nun haben auch junge Leute die Chance, vergünstigt an das heiß begehrte Kartenkontingent zu kommen. Mit Unterstützung der Belegschaft des Hauses setzt Bogdan Roščić einen wichtigen ersten Schritt: die Öffnung der Generalproben für alle unter 27.

Bogdan Roscic ist neuer Direktor der Wiener Staatsoper

Generalprobe manchmal besser als Premiere

Ab sofort ist ein Kontingent von 700 Karten pro Staatsoper Generalprobe Termin ausschließlich für junges Publikum reserviert. Beginnend mit der der ersten Produktion der neuen Spielzeit, Puccinis "Madama Butterfly", können Besucherinnen und Besucher bis zu einem Alter von 27 Jahren alle neuen Opern- und Ballettproduktionen am Haus schon vor dem offiziellen Premierentermin erleben. Solange das Haus aufgrund der Covid-19-Verordnungen Abstandsregeln und andere Sicherheitsmaßnahmen wie die Sperre des Stehplatzes befolgen muss, wird die Anzahl der tatsächlich verfügbaren Plätze, so wie bei den regulären Vorstellungen auch, geringer sein.

10 Euro für Sitzplatz in der Wiener Staatsoper

Die Karten für die Generalproben kosten einheitlich 10 Euro und können nach erfolgter Registrierung auf der Website der Wiener Staatsoper online gekauft werden. Der Erlös fließt in Programme der Jugendarbeit der Wiener Staatsoper wie die Opernschule, neue Vermittlungsformate und eigens für ein junges Publikum kreierte Produktionen außerhalb des Haupthauses am Ring.

Direktor Bogdan öffnet Haus für junges Publikum

"Generalproben sind immer besondere Meilensteine für ein Theater und haben eine ganz besondere Atmosphäre. Sie sind dadurch eine ideale Gelegenheit, die Staatsoper in einen intensiveren Dialog mit einem neuen, jungen Publikum zu bringen. Daher freue ich mich besonders, zusammen mit der Belegschaft des Hauses diese Aktion zu starten und alle unter 27 zu den Generalproben der Staatsoper einzuladen. Ebenfalls wichtig ist der besonders günstige Preis der Karten für diese Termine. Diese neue Initiative ist für mich ein ganz wesentlicher Schritt zur Intensivierung der Nachwuchsarbeit am größten Theater des Landes«, so Direktor Bogdan Roščić.

Madama Butterfly mit Asmik Grigorian als Cio-Cio-San

Die Aktion startet mit der Generalprobe der "Madama Butterfly" am 5. September um 13.00 Uhr. Mit dieser poetischen und auch spektakulären Inszenierung von Oscarpreisträger Anthony Minghella eröffnet die Wiener Staatsoper am 7. September ihre Spielzeit 2020/21. Die hochkarätig besetzte Produktion unter der musikalischen Leitung von Musikdirektor Philippe Jordan bringt unter anderem das Hausdebüts für die Ausnahmekünstlerin Asmik Grigorian als Cio-Cio-San. Die litauische Sopranistin Asmik Grigorian wurde in Vilnius geboren und studierte an der Litauischen Musik- und Theaterakademie.

Asmik Grigorian gibt in "Madama Butterfly" ihr Debüt an der Wiener Staatsoper | © Algirdas Bakas

Grigorian gewann 2016 einen Preis bei den International Opera Awards und war Sängerin des Jahres 2019. Sie hat sich sowohl im Konzert- als auch im Opernbereich einen Namen gemacht, seit der Aufführung von »Madama Butterfly« an der Schwedischen Oper. wo sie sich als Sängerin und Schauspielerin bewies. Einstudiert wird »Madama Butterfly« von Choreographin Carolyn Choa, der Frau des 2008 verstorbenen Regisseurs, die zusammen mit Minghella diese Produktion geschaffen hat.

Tickets für "Madama Butterfly", sowohl auch für die Generalproben der Premieren im Oktober, "Die Entführung aus dem Serail" und "Eugen Onegin", sind ab sofort erhältlich. Interessierte können sich ab sofort auf der Website registrieren.

(PA/red)

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Redaktion

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