Wiener Staatsoper schaltet von Offen auf Stumm
Aufgrund des angekündigten zweiten Lockdown zur Bekämpfung der Pandemie muss die Wiener Staatsoper ihren regulären Spielbetrieb ab Dienstag, 3. November, bis einschließlich Montag, 30. November vorübergehend einstellen. Die bis auf weiteres letzte Vorstellung ist Cavalleria Rusticana/Pagliacci am kommenden Montag. Der Probenbetrieb für die Künstler ist von den neuerlichen Covid-19 Maßnahmen nicht betroffen. Das Publikum steht jedoch bis Ende November vor geschlossenen Türen.
2. Lockdown für Direktor Roscic
Direktor Bogdan Roscic zu der neuen Situation: "Was an der Staatsoper die letzten zwei Monate möglich war, hat es sonst in der ganzen Opernwelt nicht gegeben — während viele Häuser geschlossen bleiben oder vor winzigen Grüppchen spielen mussten, konnten wir Abend für Abend 1.000 oder mehr Menschen im Haus begrüßen, und zwar unter erwiesen sicheren Bedingungen. In weniger als zwei Monaten waren drei Premieren dabei, und wir arbeiten aktuell an zwei weiteren. All das war nur durch ein riesiges Engagement der Belegschaft möglich und darum ist dieser neuerliche Lockdown ein harter Schlag. Aber wir schöpfen aus den Reaktionen des Publikums die größte Motivation. Trotz der Schließung werden wir in diesem Geist weiterarbeiten und den Probenbetrieb unvermindert weiterführen, um zum frühesten möglichen Zeitpunkt wieder mit den Vorstellungen beginnende können.“
Kein einziger Corona-Fall im Publikum
Trotz der Nachrichtenlage über die Gefahren von Corona in Kulturbetrieben waren viele Vorstellungen an der Wiener Staatsoper ausverkauft. Die durchschnittliche Auslastung lag im September bei 95%, ohne Abonnenten, ohne Touristen. Die Sicherheit des Publikums war dabei durch ein klares Sicherheitskonzept stets gewahrt, bei fast 50.000 Besuchern gab es keinen einzigen Fall behördlichen Contact Tracings. Der 2. Lockdown trifft die Wiener Staatsoper hart.
Proben an der Staatsoper gehen weiter
Da der Probenbetrieb von den neuerlichen Covis-19 Maßnahmen nicht betroffen ist, wird im November für kommende Dezember-Vorstellungen wie Werther mit Piotr Beczala oder La Bohème geprobt. Zentral dabei sind jedoch die beiden Neuproduktionen, Mahler, Live und Das verratene Meer zu beschützen, damit sie im Dezember ihre Premieren haben können. Einige Wiederaufnahmen, die nur für den November geplant waren, werden jedoch ersatzlos entfallen müssen, wie die Ariadne auf Naxos unter der Leitung von Christian Thielemann.
Online-Streaming aus dem Archiv
Für den gesamten Zeitraum der vorübergehenden Schließung wird ein Online-Streaming-Spielplan mit Highlights aus dem digitalen Archiv erstellt, der sich großteils am tatsächlichen Spielplan orientiert. Die bereits verkauften Tickets werden storniert und rückgebucht.
(PA/red)