Fitbit-App und Tracker in der Hand von Google gelandet

Der Fitness-Spezialist Fitbit ist nun offiziell ein Teil von Google. Googles Gerätechef Rick Osterloh gab den Abschluss der Übernahme am Donnerstag bekannt. Er bekräftigte das Versprechen, dass Informationen der Fitbit-Nutzer getrennt von Google-Daten gelagert und auch nicht zur Personalisierung von Anzeigen verwendet werden. Fitbit-Mitgründer James Park versicherte wiederum in einem Blog, dass die App neben den Betriebssystem Android auch in Zukunft auf iOS-Gerätes verfügbar sein wird.

EU-Kommission genehmigte Kauf des Smartwatch-Herstellers Fitbit durch Google

EU-Kommission genehmigte Kauf des Smartwatch-Herstellers Fitbit durch Google | © APA/AFP/Getty

EU-Kommission stellte Forderungen

Google hatte die Pläne zur Übernahme von Fitbit für gut zwei Milliarden Dollar im November 2019 bekanntgegeben. Im Dezember 2020 gaben die Wettbewerbshüter der EU-Kommission den Deal frei - geknüpft an die Zusage der Datentrennung. Europäische Datenschützer hatten allerdings zuvor gewarnt, dass eine weitere Ansammlung von Nutzer-Informationen in der Hand eines großen Tech-Unternehmens in jedem Fall ein Risiko für den Schutz der Privatsphäre sei. "Bei diesem Deal ging es immer um Geräte und nicht um Daten", versicherte Osterloh in einem Blogeintrag.

Zeitloses Fitbit-Gadget

Fitbit war ein Pionier im Geschäft mit Fitness-Armbändern, die Schritte und verbrauchte Kalorien zählen. Allerdings wurde dieses Geschäft inzwischen aus zwei Richtungen aufgerollt: Apple ist sehr erfolgreich mit seiner Computer-Uhr Apple Watch, die auch diverse Fitness-Funktionen hat - und bei einfachen Armbändern dominieren günstige Geräte aus China vor allem von der Firma Xiaomi. Das öffnete die Tür für die Übernahme durch Google. Der Internet-Konzern entwickelt das dominierende Smartphone-Betriebssystem Android. Bei Computer-Uhren blieb das spezialisierte System Android Wear jedoch weniger erfolgreich.

Sorge um Datenschutz

James Park ist sichtlich bemüht, alle Sicherheitsbedenken der bestehenden Kunden zu zerstreuen: "Google wird die Privatsphäre von Nutzern und Nutzerinnen von Fitbit achten und hat gegenüber Regulierungsbehörden weltweit bereits verbindliche Zusagen gemacht, Fitbit-Gesundheitsdaten nicht für Google-Anzeigen zu verwenden und sie von Google-Anzeigendaten getrennt zu halten. Darüber hinaus hat Google zugesichert, Nutzern und Nutzerinnen weiterhin die Möglichkeit zu geben, ihr Fitbit-Konto mit Diensten von Drittanbietern zu verknüpfen", so Park.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nimmt US-Internetkonzerne unter die Lupe

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nimmt US-Internetkonzerne unter die Lupe | © APA/AFP/POOL/OLIVIER MATTHYS

EU plötzlich vertrauensvoll

Die Europäische Union hat am 17. Dezember 2020 den Kauf des Smartwatch-Herstellers Fitbit in Höhe von 2,1 Mrd. USD durch Google genehmigt, nachdem der Konzern den Bedingungen zugestimmt hatte einschließlich der Nichtverwendung von Gesundheitsdaten europäischer Nutzer für Werbezwecke. "Wir können die geplante Übernahme von Fitbit durch Google genehmigen, da die Verpflichtungen sicherstellen werden, dass der Markt für Wearables und der entstehende digitale Gesundheitsraum offen und wettbewerbsfähig bleiben", sagte EU-Wettbewerbschef Margrethe Vestager damals in einer Erklärung.

(APA/red)