75 Millionen weniger für ORF-Programm und Personal
Der ORF plant, im kommenden Jahr Einsparungen von 75 Mio. Euro umzusetzen. Das sei notwendig, um 2021 ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen, informierte Generaldirektor Alexander Wrabetz den ORF-Stiftungsrat. Die notwendigen Maßnahmen werden alle Bereiche des Unternehmens, insbesondere den Sach- und Personalkostenbereich betreffen, heißt es in dem Schreiben.
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Angesichts der schon in den vergangenen Jahren durchgeführten Einsparungen sei das kommende Sparprogramm "eine der größten Herausforderungen in der Geschichte des ORF", so Wrabetz in einem E-Mail, das der APA vorliegt. Die Bereiche des ORF seien mit der Ausarbeitung der entsprechenden Maßnahmen beauftragt worden. Die Geschäftsführung werde die einzelnen Maßnahmen in den kommenden Monaten festlegen und dem Stiftungsrat im Rahmen des Finanzplans 2021 zur Beschlussfassung vorlegen, kündigte Wrabetz an. Die nächste Stiftungsratssitzung findet am 25. Juni statt, der Finanzplan wird aber wie üblich erst in einer Sitzung gegen Ende des Jahres beschlossen.
Einsparungen überwiegen Verluste
Der Finanzplan für 2020, der im Dezember verabschiedet wurde, sah Umsatzerlöse von 977,6 Mio. Euro vor. Die Werbeeinnahmen wurden mit 210,8 Mio. Euro budgetiert, die Erlöse aus dem Programmentgelt sollten auf 647,2 Mio. Euro steigen. Für heuer rechnet der ORF im optimistischeren Szenario A mit einem operativen Verlust von 28,6 Mio. Euro, Szenario B würde einen Verlust von rund 54 Mio. Euro bedeuten. Im kommenden Jahr will das Unternehmen wieder ausgeglichen bilanzieren. Ziel sei "die Rückkehr in die schwarzen Zahlen bereits im Jahr 2021", so Wrabetz.
Sach- und Personalkosten betroffen
Um das zu erreichen, seien die genannten Einsparungen notwendig. Denn der ORF rechnet zwar mit einer leichten Verbesserung der Werbesituation, allerdings nicht mir einer raschen Rückkehr auf das Niveau vor der Coronakrise. Außerdem seien weiterhin geringere Programmentgelte zu erwarten. Verschobene Großevents wie die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Sommerspiele seien 2021 mit rund 40 Mio. Euro, zusätzlich zu den laufenden vertrags- und inflationsbedingten Kostensteigerungen, zu finanzieren. Investitionen zur Inbetriebnahme des Mediencampus 2022 und für die Digitalisierung (Stichwort ORF-Player) sollen trotz des Sparprogramms sichergestellt werden.
(APA/red)