Auch die Mailänder TV-Gruppe Mediaset im Besitz des ehemaligen italienischen Premiers Silvio Berlusconi bekommt die Folgen der Coronavirus-Krise in Italien hart zu spüren. Während des fast zweimonatigen Lockdowns fielen die Werbeeinnahmen der Mediaset-Kanäle um 39 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019, teilte der Konzerne mit. Im ersten Quartal 2020 fiel der Umsatz von 718 Mio. Euro auf 682 Mio. Euro, was auch den Anstieg der Werbeverluste anzeigt.
Mediaset-Eigentümer Berlusconi rief Italiens Unternehmer auf, in dieser Phase der Krise nicht den Mut zu verlieren. "Für ein Unternehmer ist sein Betrieb sein Leben, die Mitarbeiter sind seine Familie. Sein Unternehmen ist nicht nur ein Weg, um sich Einnahmen zu sichern, sondern, um etwas für die Nachfolger und die Gemeinschaft aufzubauen. Wenn man all dies wegen unvorhersehbaren externen Umständen verliert, ist es ein absolutes Drama", so Berlusconi in einem Interview mit dem TV-Kanal "Rete 4".
Unterdessen hatte der italienische Medienkonzern seine Beteiligung am deutschen Medienunternehmen ProSiebenSat.1 aufgestockt. Der Mailänder Medienkonzern unter Kontrolle der Familie des ehemaligen italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi verfüge nun über 24,9 Prozent, teilte das Unternehmen Anfang April mit. Mediaset hatte sich zuvor beim deutschen Bundeskartellamt einen “wettbewerblich erheblichen Einfluss” von bis zu 25 Prozent an ProSiebenSat.1 genehmigen lassen.
Das konsolidierte Nettoergebnis sank gegenüber dem Vergleichsquartal 2019 von 36,7 Mio. auf 14,6 Mio. Euro. Die Verschuldung ging gegenüber Ende 2019 von 768 Mio. Euro auf 619 Mio. Euro zurück. Der Staat müsse Unternehmen und Arbeitnehmern helfen. "Meinen Kollegen sage ich, sie sollen nicht den Mut verlieren. Dank unserer Arbeit und unserem Durchhaltevermögen, wird Italien wieder den Weg des Wachstums finden", sagte Berlusconi.
(APA/red)
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