Petra Stuiber von der Tageszeitung "Der Standard" gewinnt den Vorhofer Preis 2020. Begründet wurde die Entscheidung von der Jury mit Stuibers kritischer Haltung gegenüber Machthabern und ihrem "kritischen Blick auf die Gesellschaft". Soziale Verantwortung spräche aus allen Artikeln und Kommentaren, so die Jury. Sie habe schon früh auf die zu erwartenden Auswirkungen der Coronakrise auf Frauen hingewiesen, wird besonders lobend erwähnt.
"Ihr Blick ist analytisch und zugleich von Leidenschaft geprägt. Ihr Themenschirm ist nicht allein feministisch, sondern sehr weit gespannt. Der Blick geht dabei meist über das unmittelbare Tagesgeschehen hinaus. Stuiber ist bei ihren Themen meist 'hart am Ball' und präsentiert diese mit sicherem Stil, kontinuierlicher journalistischer Qualität und permanent auf hohem Niveau. Als Führungsperson in einer Redaktion hält sie dabei schwierigen Rahmenbedingungen und jedem unzulässigen Druck auf Medien überzeugend stand", heißt es in der Entscheidung der Jury.
Sie begegne allen Parteien sowie Politikern äquidistant und gleich kritisch. Sie gebe sich nie damit zufrieden, was von politischer Seite sozusagen "aufgetischt" werde. "Menüvorgaben aus Küchenkabinetten finden bei ihr keinen publizistischen Widerhall. Sie transportiert nicht. Sie fragt nach, sie hinterfragt, sie recherchiert. Petra Stuiber rennt und brennt für Kommentare und Geschichten und das neben ihren vielfältigen Organisations- und Repräsentationsaufgaben für die Redaktion."
Petra Stuiber ist seit 1989 journalistisch tätig und hat beim "Standard" begonnen. Für diesen war sie insgesamt auch die meiste Zeit tätig. Abstecher führten sie zum "Format" und nach Berlin zur Tageszeitung "Die Welt", für die sie später auch als Österreich-Korrespondentin arbeitete. Zum Standard zurückgekehrt, stieg sie zunächst zur Ressortleiterin der Chronik, dann zur Chefin vom Dienst und schließlich zur stellvertretenden Chefredakteurin von "Der Standard" auf.
Der "Kurt-Vorhofer-Preis" wird im Gedenken an den langjährigen Doyen der Innenpolitik von der Journalistengewerkschaft, der "Kleinen Zeitung" und dem Sponsor Verbund ausgelobt und vom Bundespräsidenten überreicht. Die prämierten Artikel sollen unter anderem die Kriterien "soziale Verantwortung, stilistische Brillanz und unkonventionelle Betrachtungsweisen" vereinen.
(APA/red)
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