Der deutsche Medienkonzern und Besitzer zahlreicher TV-Sender in Deutschland und Österreich, die ProSiebenSat.1 Media AG schreibt rote Zahlen. Am österreichischen Fernsehmarkt ist die Gruppe mit Puls 4 vertreten. Neben Puls 4 gehören dazu auch ATV und Puls 24. Fernsehzuschauer sahen in den vergangenen Monaten zwar wieder etwas mehr von deren Programmen, aber die Werbekunden schalteten viel weniger Spots. Aufträge für Sponsored Content Produktionen blieben wegen der Gesundheitskrise ebenfalls aus. Die Folge: Der Konzernumsatz fiel im zweiten Quartal um 25 Prozent auf 709 Mio. Euro, und unter dem Strich blieb ein Verlust von 61 Mio. Euro.
Vorstandssprecher Rainer Beaujean sah am Freitag jedoch ein wenig Licht am Ende des Tunnels: Im Juli seien die Werbeerlöse nur noch um 20 Prozent niedriger als im Vorjahr, und "im August zeichnet sich aktuell mit einem Minus von rund 10 Prozent eine weitere Verbesserung ab", sagte er.
Allerdings werde es nicht möglich sein, die bis Herbst entstanden Rückgänge bis Jahresende aufzuholen. In normalen Jahren erwirtschafte ProSiebenSat.1 zwar etwa die Hälfte seines Betriebsgewinns zwischen September und Dezember. Aber angesichts der Unsicherheit über den Fortgang der Corona-Situation könne der Vorstand keine Jahresprognose geben, lautet die Botschaft sinngemäß.
Mit 1,2 Mrd. Euro in bar sei die Liquidität des Unternehmens gut. Kosteneinsparungen seien teilweise bereits im zweiten Quartal sichtbar, sollten aber vor allem in der zweiten Jahreshälfte wirken. Der Quartalsumsatz im Kerngeschäft Unterhaltung und im Produktionsgeschäft brach um ein Drittel ein. Nur die Konzerntochter Nucom konnte ihren Umsatz dank der Partnervermittlung Parship Group und der Online-Parfümerie Flaconi leicht steigern. Aber Betriebsergebnis und Nettoergebnis waren tiefrot. Für das erste Halbjahr verbucht ProSiebenSat.1 einen Verlust von 30 Mio. Euro.
(APA/red)
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