Von der "Arbeiter-Zeitung" über "Der Sozialist" und "Die Nation" bis zum "Österrikiska Informationer" aus den Jahren 1938 bis 1945 werden demnächst von der Österreichischen Nationalbibliothek digitalisiert. Rund 30 Exilzeitungen und Exilzeitschriften sind dann im digitalen Zeitungs- und Zeitschriftenlesesaal "Anno" kostenlos abrufbar. Das "physische" Zeitungsarchiv befindet sich in der Neuen Burg am Heldenplatz. Die Nationalbibliothek sammelt unter anderem die Pflichtexemplare aller in Österreich erschienenen oder hergestellten Druckwerke.
Diese "unter großen Schwierigkeiten publizierten österreichischen Medien" bieten einen Einblick in die Zeit zwischen dem "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland und dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Insgesamt wurden etwa 450 Zeitungen und Zeitschriften zwischen 1933 und 1945 von deutschen und österreichischen Emigranten in ihren Zufluchtsländern publiziert.
"Inhaltlich ist die Exilpresse eine unerschöpfliche Quelle zur österreichischen Zeitgeschichte, zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus, aber auch zu den Nöten und Kämpfen der untereinander zersplitterten Gruppen der österreichischen Emigrantinnen und Emigranten", so Generaldirektorin Johanna Rachinger.
Nachdem am 12. Februar 1934 die Februarkämpfe begannen, wurde die Arbeiter-Zeitung verboten, was sowohl das Ende der täglichen Ausgabe wie auch der Redaktion in Wien besiegelte. Einige Verbliebene produzierten ab dem 25. Februar 1934 aus dem Exil in Brünn. Als Herausgeber sind Václav Kovanda und als verantwortlicher Redakteur Josef Schramek im Impressum ausgewiesen. Bis zur endgültigen Einstellung im Jahr 1936 erschienen drei Ausgaben, und im Jahr 1937 mehr als zwanzig in unregelmäßiger Erscheinungsweise.
Die gesammelten Exilzeitungen der Arbeiter-Zeitung und andere Druckwerke aus den Jahren 1938 bis 1945 werden in digitaler Form demnächst der breiten Öffentlichkeit über die Webseite "Anno" der Österreichischen Nationalbibliothek zugänglich gemacht.
(APA/red)
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