Wie die Falter-Verlagsgruppe mitteilte, hat Mitbegründer Armin Thurnher im Dezember einen Teil seiner Anteile (10 Prozent) an Chefredakteur Florian Klenk abgetreten, der somit Mitgesellschafter beim Falter geworden ist. Die Stiftung Thurnhers behält weiterhin 27,45 Prozent, hieß es. Die Anteile der anderen Gesellschafter blieben indes unverändert. Die Stiftung von Siegmar Schlager hält 37,45 Prozent, Hannes Pflaum und Hans-Michel Piëch je 12,55 Prozent.
Thurnher bleibt Herausgeber und Chefredakteur. Dieser freute sich über die Lösung: "Damit ist meine redaktionell schon des längeren entschiedene Nachfolge nun auch gesellschaftsrechtlich verankert." Florian Klenk bleibe somit dem Falter erhalten. Der wiederum bedankte sich für das "große Vertrauen". Der Falter ist seit 23 Jahren seine publizistische Heimat, Armin Thurnher sein Mentor und Förderer, so Klenk, der auch den anderen Mitgesellschaftern für die Aufnahme dankte. Er werde weiter daran mitarbeiten, "die redaktionelle, journalistische und ökonomische Unabhängigkeit des Falter zu garantieren und auszubauen".
Im vergangenen Jahr hat Falter-Zugpferd Florian Klenk für Schlagzeilen gesorgt. Gerichtliche Scharmützel mit ÖVP und Kronen Zeitung oder seine Aussage vor dem Ibiza-U-Ausschuss sorgten für Diskussionen. Kritik erntete der Journalist für sein Verhalten während des Terror-Anschlags in Wien. Wegen verbreiteter Falschmeldungen in Social Media Kanälen läuft eine Prüfung durch den Presserat. Auf Twitter hat Klenk traditionsgemäß alle Tweets aus dem Jahr 2020 gelöscht, wie er zu Jahresbeginn bekannt gab.
Sein Einsatz für den "Wut-Bauer" und andere Spendenaufrufe wurden lobenswert kommentiert. Der neue Mitgesellschafter der Falter-Verlagsgruppe erhielt viele Sympathien und war in allen Medien des Landes präsent. Mit Jahreswechsel hatte Klenk viele gewonnene Sympathien wieder verspielt: Nadja Bernhard gefiel der Schmäh des Falter-Chefredakteurs im "Best of Böse" überhaupt nicht und beklagte sich gar über Sexismus hinter der "Satire-Brille". Mit 10 Prozent der Anteile am Verlag kann Klenk nun stärker am Mediengeschäft mitpartizipieren, das er so sehr mitbestimmt. Die Eroberung des Internets spielt dabei immer wichtigere Rolle.
(APA/red)
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