Medien

Interne Emails verraten PR-Storys in NÖ Bezirksblätter

Teilen
© Bezirksblätter Niederösterreich/Daniela Matejschek

Eine Vermischung von PR-Geschichten mit journalistischen Texten orten das Nachrichtenmagazin "profil" und das Ö1-Medienmagazin #doublecheck bei der Zeitschrift Niederösterreichische Bezirksblätter. So sollen Redakteure im Vorjahr den Bauernbund, die Landesregierung und Partei-Geschäftsführer "in ein gutes Licht" haben rücken müssen. Bezirksblätter NÖ-Chefredakteur Christian Trinkl wies auf APA-Anfrage die Vorwürfe zurück: Bestellte Texte würden auch gekennzeichnet.

NÖ-Chefredakteur seit Oktober

"profil" und das Ö1-Magazin #doublecheck haben nach eigenen Angaben Einblick in Dutzende interne Mails der Bezirksblätter nehmen können. Die internen Unterlagen des Medienbetriebes würden belegen, dass die Chefredaktion von den Lokalredaktionen immer wieder gefordert habe, "wohlwollend über Politiker und Institutionen zu berichten", schreibt "profil". Als Beispiel dient ein "Arbeitsauftrag" Trinkls - damals noch stellvertretender Chefredakteur -, der Mitte Februar 2019 per Mail an die Nachrichtenredaktionen der Bezirksblätter Niederösterreich ergangen sei. "Mit dem Bauernbund wurde eine Geschichte vereinbart, die in der Kalenderwoche 9 erscheinen MUSS", habe es da geheißen. Auch eine "Stoßrichtung", welche der Artikel haben solle, sei genannt worden: "Wir stehen an der Seite der Bauern".

Redaktion verteidigt PR-Storys

"Ich möchte in aller Klarheit festhalten, dass bei uns alle bezahlten Geschichten und bestellten Texte auch mit Werbung gekennzeichnet sind und dass wir viele der Vorwürfe einfach nicht nachvollziehen können", stellte Trinkl dazu im APA-Gespräch fest: "Bezahlte Werbung auf allen Ebenen - sowohl lokal, als auch niederösterreichweit, ist bei uns gekennzeichnet - und Redaktion ist Redaktion." Bei den "Muss-Geschichten" handle es sich um ein "internes Wording", so Trinkl.

Muss-Können-Erklärung

Man unterscheide "Kann-Geschichten", die quasi Themenvorschläge seien "und eine Mussgeschichte heißt eigentlich ganz offiziell Thema der Woche - und das haben viele Zeitungen, auch Wochenzeitungen und Kaufzeitungen." Zur "Stoßrichtung", dass man an der Seite der Bauern stehe, "zu dem steh' ich auch", so Trinkl. "Das war in dem Sinne gemeint, wir sind ein Regionalmedium und wir verstehen uns als solches."

Mann übernimmt Verantwortung

Man sei im Hinblick auf die geäußerten Vorwürfe auch gerne bereit, "mit dem Presserat zu kooperieren und alle Fragen, die diesbezüglich vom Presserat an uns herangetragen werden, auch zu beantworten", betonte der Chefredakteur. "Mein Stand jetzt ist, dass wir uns nichts vorzuwerfen haben", sagte er.

(APA/red)

Veröffentlicht von
Redaktion

Neue Artikel

Freitag recycled 90ies Techno DJ-Bag "F21 Nightclub"

Die Kultmarke aus der Schweiz bringt Neuauflage der F21 Nightclub DJ Bag auf den Markt.

29. Oktober 2024

Jubiläums-Wintermarkt im Prater rockt mit 40 Live-Bands

Der Wintermarkt am Riesenradplatz im Wiener Prater feiert 15-jähriges Bestehen an 52 Tagen.

27. Oktober 2024

Edelmann übernimmt Intendanz der operklosterneuburg

Der neue künstlerische Leiter eröffnet das Klosterneuburger Opernfestival 2025 mit Puccinis „Tosca“.

26. Oktober 2024

Rudi Dolezals neue Austropop-Leseshow geht auf Reise

Der Filmemacher präsentierte sein Programm „100 Jahre Austropop – Weltberühmt in Österreich“.

26. Oktober 2024

Designerblüten aus Faltpapier dekorieren Swarovski Store

Die florale Installation „Archiv der Blüten“ von mischer’traxler studio erblüht im Swarovski Store.

17. Oktober 2024

Akt der Anerkennung für neuen Kalender von Dina Larot

Die Mädchenmalerin präsentierte ihren heiß ersehnten Akt-Kalender im Palais Palffy.

16. Oktober 2024