Medien

Umfrage unter Journalisten zeigt Bild der Veränderung

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© Lukas Bieri

Die Coronakrise hat das Arbeiten in der Medienbranche vorübergehend maßgeblich verändert. Laut einer aktuellen Umfrage der PR-Agentur "comm:unications" rechnen 64 Prozent der Journalistinnen und Journalisten auch mit einer nachhaltigen Veränderung des Journalismus. Zwölf Prozent davon glauben an eine positive Umgestaltung, etwa mit mehr Homeoffice und verbesserter Digitalisierung. Die Umfrage unter Journalisten wurde an Tageszeitungen, sowie Magazine, Fachmedien und elektronische Medien versendet und konnte online ausgefüllt werden. Über 70 % der befragten JournalistInnen sind "fix" angestellt, rund 20 % gaben an, selbständig zu sein, und der Rest sind "freie" Angestellte, laut comm:unications. Mehr als die Hälfte war zuletzt im Homeoffice beschäftigt.

Journalisten glauben an nachhaltige Veränderung der Branche

Zwölf Prozent der Rückmeldungen aus der Umfrage unter Journalisten gehen von einer negativen Veränderung aus. Erwartet werden weniger Budget wegen schrumpfender Ressourcen und weniger Anzeigengeschäft. Zudem wird befürchtet, dass die Qualität der Berichterstattung wegen reduziertem Personal und fehlender Presseförderung für Qualitätsmedien leiden könnte, ergab die zwischen 14. und 31. Juli durchgeführte Umfrage unter knapp 200 österreichischen Journalistinnen und Journalisten.

  • 64% glauben an eine nachhaltige Veränderung der Journalismus
  • 12% gehen von einer negativen Veränderung aus
  • 12% glauben an eine positive Umgestaltung

Kurzarbeit und Homeoffice für Journalisten

Die Arbeitswelt wurde von der Coronakrise stark beeinflusst. 30 Prozent der Journalisten waren in Kurzarbeit, 65 Prozent gaben an, im Homeoffice zu arbeiten. Rund 45 Prozent der Befragten zeigten sich mittel- oder langfristig in Sorge um ihren Arbeitsplatz, während mehr als die Hälfte keinen Jobverlust befürchtet.

Sabine Pöhacker, CEO comm:unications - Agentur für PR, Events & Marketing | © Kathi Schiffl

Digitale Medienevents im Vormarsch

Mehr als 50 Prozent der Befragten meinen, dass die Branche durch Covid-19 spürbar digitaler wurde. Nach Einschätzung von fast 70 Prozent der Befragten werden digitale Medienevents wie Pressgespräche, Interviews oder Produktpräsentationen weiterhin an Bedeutung gewinnen. Größte Vorteile dabei seien zeitliche und örtliche Unabhängigkeit, während der fehlende persönliche Kontakt als größter Nachteil gesehen wird. Größte Sorge scheint laut der Umfrage unter Journalisten eine mögliche negative Auswirkung von Covid-19 auf die Qualität der Berichterstattung zu sein.

Fake-News keinen Platz einräumen

"Ich habe angenommen, dass Journalistinnen und Journalisten durch Covid-19 mehr Angst haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Es ist aber erfreulich, dass dies nicht das vorherrschende Thema ist“, so comm:unications CEO Sabine Pöhacker. "Dass um den Qualitätsjournalismus gefürchtet wird, ist nicht unberechtigt. Auch hier gab es bereits vor der Krise Tendenzen. Für die Demokratie und für die Bürger, aber auch für uns PR-Expertinnen und -Experten ist es extrem wichtig, dass wir gerade in einer Krise weiterhin auf qualitativ hochwertige Berichterstattungen zählen können. Nur so können komplexe Themen aufgearbeitet und entsprechend beleuchtet werden.“

(APA/red)

Veröffentlicht von
Redaktion

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