Kurzes Gastspiel für Puls 24 im Liwest-Netz

Die Liwest - nach eigenen Angaben der größte Kabelnetzbetreiber Oberösterreichs mit rund 105.000 TV-Anschlüssen - nimmt Puls 24 um Mitternacht vom Netz. Hintergrund ist offenbar ein vertragsloser Zustand. Dass man den Nachrichtensender in den vergangenen Wochen über Liwest empfangen konnte, war laut dem Unternehmen nur der akuten Krisensituation geschuldet.

Puls 4-Infochefin Corinna Milborn hatte am Sonntag via Twitter ihrem Ärger Luft gemacht, dass Liwest Puls 24 "morgen wieder aus seinem Kabelnetz verbannen will". Ihr Vorwurf: "Hier verhindert ein lokaler Monopolist die Verbreitung von Information." Seitens des Senders hieß es dazu, Hintergrund der Angelegenheit "sind rechtliche Fragen, die mit Puls 24 oder der Einspeisung selbst nichts zu tun haben. Wir hoffen weiterhin auf eine einvernehmliche Lösung."

Liwest zeigt sich verwundert

Liwest teilte auf APA-Anfrage mit, dass man Puls 24 - wie bereits in der Vergangenheit - aufgrund einer "fehlenden vertraglichen Grundlage mit der ProSiebenSat.1 Puls 4 -Gruppe nicht aufschalten" könne. Für die Zeit der akuten Coronakrise habe man eine befristete Regelung getroffen, die aber mit 30. April ausgelaufen sei. Liwest habe der ProSiebenSat.1 Puls 4-Gruppe in der Vorwoche einen Vertragsentwurf übermittelt, aber bisher noch keine inhaltliche Stellungnahme erhalten. "Wir sind aber sehr über die Tatsache verwundert, dass Puls 24 sich nicht zum Vertrag äußert, medial aber derart auftritt", so eine Liwest-Sprecherin. Man stehe aber weiterhin für Verhandlungen zur Verfügung.

Berlusconi stockt Anteile auf

Unterdessen hatte der italienische Medienkonzern Mediaset seine Beteiligung am deutschen Medienunternehmen ProSiebenSat.1 aufgestockt. Der Mailänder Medienkonzern unter Kontrolle der Familie des ehemaligen italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi verfüge nun über 24,9 Prozent, teilte das Unternehmen in einer Presseaussendung am 4. April mit. Mediaset hatte sich vom deutschen Bundeskartellamt bereits einen "wettbewerblich erheblichen Einfluss" von bis zu 25 Prozent an ProSiebenSat.1 genehmigen lassen. 

(APA/red)