Mateschitz dreht Polit-Blog "Addendum" den Geldhahn zu
Wie am Dienstag, 4. August bekannt gegeben wurde, steht nach fast genau drei Jahren die Polit- und Rechercheplattform "Addendum" vor dem Aus. Eigentümer Dietrich Mateschitz, der als Stifter der Quo Vadis Veritas Privatstiftung das Projekt finanzierte, und Michael Fleischhacker, der als Geschäftsführer der Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH auch inhaltlich verantwortlich zeichnete, seien zu dem einvernehmlichen Entschluss gekommen, die Aktivitäten der Stiftung und die Rechercheplattform "Addendum" einzustellen. So teilte es die Red Bull GmbH über OTS durch Communications Manager Austria, Thomas Kniewasser der Öffentlichkeit mit.
Polit-Blog "Addendum" wird eingestellt
Medieninhaberin von "Addendum" ist die Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH bzw. Privatstiftung des Milliardärs Dietrich Mateschitz. Unternehmensgegenstand (Stiftungszweck) sei "Die Förderung des demokratischen Staatswesens durch staatsbürgerliche Bildung." Mit diesen hehren Absichten betraute er ein großes Team an Mitarbeitern, die seine Vision von "Aufklärung" umzusetzen sollten. Dies scheint nicht gelungen zu sein. Als Grund gab der Konzern in einer Aussendung an, dass es "trotz erheblichen Mitteleinsatzes und einer Reihe erfolgreicher und relevanter Rechercheprojekte insgesamt nicht gelungen ist, die Zielsetzungen der Stiftung in ausreichendem Maß zu erfüllen".
"Bild der Wirklichkeit" nicht gelungen
Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz hatte sein Medienprojekt Quo Vadis Veritas im September 2017 unter dem Titel "Addendum" gestartet. Er wollte damit das zu Ergänzende liefern, das in
klassischen Medien fehlt, und damit eine Lücke in der Medienlandschaft schließen. Das lateinische Wort "Addendum" bedeutet "das Hinzuzufügende". Als Ziel hatte man sich gesteckt, mit den
Werkzeugen investigativer, journalistischer Recherche und Datenanalyse zu einem vollständigeren Bild der Wirklichkeit beizutragen. Mateschitz beabsichtige nun, "die von ihm unterstützen journalistischen Aktivitäten stärker auf lösungsorientierte Projekte jenseits der politischen Alltagsauseinandersetzungen zu konzentrieren".
Alle Mitarbeiter beim AMS angemeldet
Von der Einstellung sind insgesamt 57 Mitarbeiter betroffen. Alle wurden bereits beim AMS zur Kündigung angemeldet, sagte eine Sprecherin der APA. Schaut man sich die Teamseite auf der Addendum Homepage an, und zählt den aktuellen Mitarbeiterstab durch, dürfte wirklich jeder einzelne Mitarbeiter gekündigt worden sein: Administration, Audience Management, Chefs vom Dienst, Informationsdesign, Redaktion, Redaktion Daten, Talk im Hangar-7, TV Produktion usw. Die ersten Reaktionen von vielen Journalisten auf Twitter sind von einem Wort bestimmt:
Schade.
(APA/red)