Medien

MCI Innsbruck forscht nach Coronavirus Falschinfos

© APA (AFP)/Mark Ralston

Schon in seiner Dissertation zeigte Wissenschafter Raffael Heiss vom MCI Innsbruck sein starkes Interesse für Soziale Medien und den Nutzen für politische Zwecke. Warum sogenannte Mainstream-Politiker das Potenzial nicht in vollem Umfang ausschöpfen, während rechtspopulistische Akteure Social Media-Plattformen nutzen, um gegen Immigranten und die politische Elite zu mobilisieren, war sein Hauptthema. Dafür gab es letztes Jahr den JungforscherInnenpreis der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Nun widmet er sich dem Informationsverhalten der Österreicher in der Coronakrise im Internet und legt sich mit seinem Team auf die Spur von Falschinfos über das Coronavirus und Fake News auf Facebook.

Unter dem Motto "Megatrend Digitalisierung" stand der Euregio JungforscherInnenpreis 2019. Raffael Heiss gewann Platz 2 mit Dissertation über das Kommunikationsverhalten politischer Akteure auf Social Media

"Falschinfos" in der Forschung

Eine Forschergruppe am Management Center Innsbruck (MCI), der Raffael Heiss angehört, befasst sich mit der Frage, wie man sich vor Fehlinformationen über das Coronavirus schützen kann. Erste Ergebnisse der Studie zeigten, dass Menschen, die sich ausschließlich auf Social Media informieren, "Fake News" weniger gut erkennen als Menschen, die häufig traditionelle Medien nutzen, hieß es in einer Aussendung am Montag, 11. Mai

Quellen von Nachrichten überprüfen

"Für viele Menschen sind Infos auf Social Media attraktiv, weil sie beispielsweise Hoffnungen auf eine baldige Normalisierung nähren", wurde Raffael Heiss, der die MCI-Studie am Center for Social Health Innovation (CSHI) leitet, in der Aussendung zitiert. Man müsse sich jedoch die Intentionen hinter den Beiträgen bewusst machen. "Deshalb ist es immer wichtig, die Quelle der Informationen bewusst zu prüfen: Wer genau steht beispielsweise hinter einem Video, das gerade im Internet kursiert?", appellierte Heiss.

Als Faustregel gelte: "Wird keine Quelle angezeigt oder kennt man diese nicht, ist auf jeden Fall Vorsicht geboten." Derzeit wertet die Forschergruppe die erste Welle der Untersuchung aus, für die rund 1.000 Österreicher befragt wurden. Eine zweite Welle soll im Juni folgen.

(APA/red)

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