ÖAK meldet Rückgang der Verkaufsauflage von Zeitungen
Das "Corona-Halbjahr" 2020 prägt die Auflagenbilanz der österreichischen Tageszeitungen. Keine einzige Kaufzeitung konnte mehr Exemplare verkaufen als im Vergleichszeitraum 2019, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Auflagenkontrolle (ÖAK) hervor. Dafür zeigt sich ein Aufwärtstrend bei den E-Paper-Ausgaben. Die Verkaufsauflage bei Tageszeitungen schmolz aufgrund der Coronakrise dahin. Die Gratis-Titel "Heute" und "oe24" verzichteten ganz auf eine Meldung. Das zeigt nur eine Seite der Medaille: viele Wochenzeitschriften und Monatsmagazine gaben diesmal überhaupt keine Zahlen der Öffentlichkeit preis. Nur "Servus in Stadt Land", das Magazin von Servus TV, konnte die Auflage erhöhen.
Corona-Jahr für Print-Titel bisher Katastrophe
Die Magazine der VGN Medien Holding, Weekend Magazin und mehrere Fachzeitschriften verzichteten "coronabedingt" auch auf eine Meldung der Auflage ihrer Wochen- sowie Monatszeitschriften. Addendum (Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH) scheint überhaupt nicht mehr auf, das sich der Titel im September auflösen wird. Die Österreichische Bürgermeister Zeitung (Money Trend Verlag GmbH) und sind durch Konkurs ebenso dem Medienschauplatz Österreich abhanden gekommen. Nur "Servus in Stadt Land", das Magazin von Servus Tv, konnte die Auflage steigern.
In der ÖAK werden die verkauften E-Papers innerhalb der gesamten Verkaufsauflage erfasst.
- Mit einer Verkaufsauflage von 650.894 Exemplaren führt die "Kronen Zeitung" weiterhin die Tagestitel an, verlor aber 28.171 im Vergleich zum 2. Halbjahr 2019. Beim E-Paper-Verkauf legte man aber um 4.634 Stück auf 36.341 zu.
- 276.990 Exemplare verkaufte die "Kleine Zeitung" im Schnitt, um 800 weniger; E-Papers setzte man um 8.978 mehr ab (40.095).
- Beim "Kurier" stehen 111.713 verkaufte Exemplare unterm Strich (minus 5.271), beim E-Paper betrug das Plus 2.256 (auf 12.734).
- 103.352 für die "Oberösterreichischen Nachrichten" bedeutet einen Rückgang um moderate 314 Stück, bei den elektronischen Ausgaben wuchs man deutlich auf 10.514 (plus 3.865).
- Die verkaufte Auflage der "Tiroler Tageszeitung" sank um 2.566 auf 74.587, der Verkauf der elektronischen Ausgabe stieg um 505 auf 2.084.
- Minus 2.882 Exemplare setzten die "Salzburger Nachrichten" ab; der E-Paper-Verkauf sank um 366 Stück.
- Die "Presse" lag mit 67.207 um 923 Stück unter der verkauften Auflage des 1. Halbjahres 2019; die elektronische Verkaufsauflage stieg um 5.728 auf 21.330.
- Eine Verkaufsauflage von 55.305 Stück weist die ÖAK für den "Standard" aus (minus 1.342), einen Zuwachs beim E-Paper von 2.699 (10.409).
- Die "Vorarlberger Nachrichten" liegen um 1.676 Stück unter dem Vergleichszeitraum (55.209), beim E-Paper um 600 darüber (7.571).
- Die "Neue Vorarlberger Tageszeitung" schließlich verkaufte 6.586 Stück pro Ausgabe (minus 224).
- Gewachsen ist die verbreitete Auflage der Gratis-Gruppe RMA um 9.167 auf 3,354.872 Exemplare. Die "Niederösterreichischen Nachrichten" hatten eine verkaufte Auflage von 91.742, das liegt um 3.185 unter dem Vergleichszeitraum.
- Für die "Ganze Woche" gab es wieder Einbußen, und zwar in der Höhe von 9.685, was eine Verkaufsauflage von 269.262 bedeutet.
- VGN-Titel wie "News", "Woman", "trend", "tv-media" und "e-media" meldeten Corona-bedingt keine Zahlen.
- Das "profil", seit 2019 wieder im "Kurier"-Verlag beheimatet, verkaufte im 1. Halbjahr 2020 44.671 Stück pro Ausgabe, ein Rückgang um 8.951. Auch der E-Paper-Verkauf sank (um 1.796 auf 12.680).
"Servus in Stadt Land" steigert Auflage
"Servus in Stadt Land" aus dem Red Bull Media House legte während des Lock-Downs zu. Man nimmt an, weil sich viele Menschen der Wiederentdeckung häuslicher Tugenden widmeten. Mit einer Verkaufsauflage von 106.684 legte das Print-Magazin des Konzerns Red Bull um 1.008 Exemplare zu.
(Schluss) ks/cts