Die Coronakrise hat bundesweit viele Menschen besonders hart getroffen. Die allermeisten sind zwar nicht gesundheitlich betroffen gewesen, aber die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung von Covid-19 haben tiefe Wunden geschlagen. Vor allem wer alt, einsam, krank oder arm ist, steht vor besonderen Herausforderungen. Durch den langen Shutdown ist für diese Gruppen alles noch viel schlimmer geworden. Der ORF startet am 7. August gemeinsam mit sechs Hilfsorganisationen die Medienkampagne "Österreich hilft Österreich", um Hilfe zu leisten und Hilfsbereitschaft einzufordern. Die Gründungsdokumente wurden am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien unterschrieben. Federführend ist die Caritas.
Unter dem Motto "Helfen wir helfen" sollen soziale Probleme abgefedert werden, hieß es am Küniglberg vor Medienvertretern über "Österreich hilft Österreich". Ein Ausflug als letzter Wunsch für einen Sterbenskranken, Beistand für ein Schulkind ohne praktischen Zugang zum Unterricht aufgrund mangelnder Hardware oder Beratung und eine Verschnaufpause für pflegende Angehörige am Rande der Belastbarkeit. Mitarbeiter der sechs größten heimischen Hilfsorganisationen sind und waren rund um die Pandemie mehr gefordert denn je. Mit Spendengeldern können manche Wünsche erfüllt, mit Aufmerksamkeit manch verletzte Seele geheilt werden. Und der ORF wird über den einen oder anderen berichten. Positiv.
Der österreichische Rundfunk setzt bundesweit alle Medien ein, inklusive Bewerbung und Spendenaufrufe im Fernsehen, Radio und online - national und regional. Auch redaktionelle Aufarbeitung und Hintergründe sind geplant. Offiziell startet die Kampagne am Freitag, die Website helfen.at ist bereits aktiv. Erste Teaser-Spots mit echten Helfern sollen auf die Plattform aufmerksam machen, die auch nach der Pandemie bestehen bleiben soll. Wann diese für beendet erklärt wird, wurde beim Pressegespräch unter Beisein von ORF-General Alexander Wrabetz nicht erläutert.
Die Spenden und andere bereitgestellte Sachmittel werden nicht nach Größe auf die führenden NGOs Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe verteilt, sondern dort eingesetzt, wo sie am dringendsten notwendig sind. Laut Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter verzeichnet man etwa in Salzburg dreimal so viele Hilfsanfragen wie sonst; in Wien wären es doppelt so viele. Das Hilfsorganisation "Österreich hilft Österreich" will offenbar die medienwirksamsten und dringendsten Fälle bevorzugen.
"Es geht nicht darum, Spendenrekorde zu brechen", erläuterte Pius Strobl, Leiter der ORF Corporate Social Responsibility. Ziel sei die Bewusstseinsbildung für krisen- und katastrophenbedingte Problemlagen und wirksame Lösungswege - mit der Bitte um Spenden, die aktuell aus diversen Gründen drastisch zurückgehen. "Jeder Euro wird genau dort landen, wo er unmittelbar hilft", versicherte Strobl. Auch für die Opfer der Explosionen in Beirut kündigte Strobl Unterstützung an. Man wolle "sehr schnell aus vorhandenen Mitteln Hilfe leisten.
Informationen unter helfen.at - Spendenkonto: Erste Bank; IBAN: AT06 2011 1800 8076 0700; BIC: GIBAATWWXXX; Kennwort: Corona Nothilfe
(APA/red)
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