Seit 2011 ist ORF III Kultur und Information ein wichtiger Bestandteil des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Rund 800.000 Seher konsumierten im vergangenen Jahr das facettenreiche Programmangebot auf ihren Bildschirmen. Informationsendungen, Kulturbeiträge und das ORF-Archiv sind die Markenzeichen des Spartensenders ORF III. Jedes Jahr werden Schwerpunktthemen gesetzt und neue Formate ausprobiert. Heuer gehen fünf neue Sendungen an den Start und es stehen mehr Live-Programme zur Auswahl denn je. Zum einem wird das Angebot an Konzert- und Klassikproduktionen ausgeweitet, das auch alle Neuproduktionen unter dem zukünftigen Staatsoperndirektors umfasst, und es stehen zwei Jubiläen der Republik Österreich, das Beethoven-Jahr und die Wahlkämpfe der Politfraktionen im Mittelpunkt vieler Sendungen in ORF III.
Die Berichterstattung zur Wiener Landtagswahl im Herbst und Aktuelles rund um die US-Wahl sind die Highlights des Jahres im Bereich Politik. Jeden Mittwoch kommt das wöchentliche Polit-Magazin auf die Bildschirme, in dem ORF III über Regierungssitzungen informiert und unter Beteiligung profilierter Journalisten Aussagen und Beschlüsse analysiert. Die erfolgreichen "Sommer(nach)gespräche im Anschluss an die Sommergespräche in ORF 2 finden eine Fortsetzung unter der Gesprächsleitung von ORF-III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher.
2020 ist von großen Jubiläen der Republik Österreich geprägt. Es jähren sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Ausrufung der Zweiten Republik zum 65. bzw. 75. Mal. ORF III rief aus diesem Anlass alle Zeitzeugen auf, ihre persönlichen Erinnerungen mit der Redaktion zu teilen. Zur großen Überraschung vieler wurden hunderte Einsendungen registriert und neue Erkenntnisse daraus gewonnen. Deshalb wird ORF III in Kooperation mit der Fachhochschule St. Pölten die Zeitzeugen-Dokumente digital festhalten und der Forschung zugänglich machen.
Der Monat Mai steht im Zeichen des Kriegsendes und der Schicksale von Vertriebenen. Und im Herbst stehen 75 Jahre Zweite Republik samt Portraits ehemaliger Politiker und legendärer Staatsmänner im Fokus der ORF Zeit.Geschichte.
Die sonntägliche Kulturdosis bleibt auf hohem Niveau und federführend in den Händen der Journalistin und Moderatorin Barbara Rett. "Erlebnis Bühne" hat die Neubesetzung des Staatsoperndirektors zum Schwerpunkt. Bogdan Roščić tritt in die Fußstapfen des scheidenden Dominique Meyer und feiert seinen Einstand mit mehreren Neuproduktionen. Im September findet die offizielle Staffelübergabe an Roščić statt. Barbara Rett begleitet den ehemaligen Musik-Promotor und Plattenfirma-Boss in einem TV-Special einen Tag durch dessen neue berufliche Spielstätte. Bei der ORF-III-Programmpräsentation plauderte Roščić auf der Bühne auch ein wenig über Rollenbesetzungen und die Verbindung zwischen Staatsoper und ORF. Als ehemaliger "ORF-ler" kennt er den Kulturauftrag genau, und er äußerte sich zuversichtlich, diesen mit dem "natürlichen" Partner ORF weiterhin erfüllen zu können.
Neben der Wiener Staatsoper stehen sämtliche kulturellen Spielstätten in Fokus von Sendungen in ORF III. Rund 50 Produktionen sind geplant mit allen Klassikern und Highlights des Kultursommers als weitere Schwerpunkte. Das Puccini-Werk "Turandot" in der Oper im Steinbruch St. Margarethen wird zur Premiere am 8. Juli live übertragen.
Am 12. Juli zeigt der Kultursender das Open-Air-Konzert von Elina Garanča aus Stfft Göttweig. Die gefeierte Mezzosopranistin, die im Chor der Wiener Staatsoper ihre Karriere begann, singt mit hochkarätigen Gästen beim Sommerkonzert. Anlässlich "100 Jahre Salzburger Festspiele" widmet ORF III der Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler ein Portrait. Im Jubiläumsjahr von Beethoven gibt es ausserdem eine Fülle an Programmen und drei neue Filme von Barbara Rett.
Liebesg’schichten und Heiratssachen auf ORF-III-Niveau verspricht das neue TV-Format "Tanzcafe Franz". In der zehnteiligen Reihe kommen Menschen zusammen, die lieber zu Zweit wären. Wie beim großen Vorbild, dreht sich die Show um ältere Semester, die einen Partner fürs Leben suchen, und sich gerne dabei filmen lassen. Ein anderes Format, das ab Herbst laufen soll, ist die Sendung "Undercover Artist" Der Sender schickt Österreichs Künstlerinnen und Künstler inkognito auf die Straße und begleitet sie mit versteckter Kamera. Wer ein echter Künstler ist, muss unerkannt bleiben, lustig sein und die überrumpelten Teilnehmer danach überreden, im Fernsehen ausgestrahlt zu werden. Angekündigt wurde ausserdem das Format "ORF-III-Streitgespräch", in dem zwei konträre Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur gegeneinander antreten dürfen. Heinz Sichrovsky scheint als Moderator prädestiniert zu sein.
Let's make televison great again lautete die Kampfansage von ORF-III im Rahmen der Programmpräsentation im Museumsquartier. Moderiert von den ORF-III-Stars Peter Fässlacher, Ingrid Thurnher, Erich Pröll, Heinz Sichrovsky, Ani Gülgün-Mayr und Barbara Rett und mit Live-Auftritten von Ina Regen, Birgit Denk, Daniela Fally und Valentina Nafornita. Dabei blickten ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, die ORF-III-Geschäftsführer Eva Schindlauer und Peter Schöber sowie die ORF-Enterprise Oliver Böhm und Beatrice Cox-Riesenfelder auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurück.
Die Zukunft des Senders wurde am Ende der Präsentation spürbar, als in Video-Einspielungen die Handschrift der jungen TV-Gestalter noch einmal deutlich zum Vorschein kam. Es wurden Deep Fakes von Obama und Trump und ein Clip aus dem ORF-Archiv gezeigt, in dem sich Otto Schenk Sorgen macht, dass ihn nach seinem Tode alle Welt vergessen könnten. Daraufhin sagt Michael Niavarani zu Schenk: "Solange es den ORF gibt, werden sie deine Sachen wiederholen." Besser und bezeichnender hätte man die Präsentation nicht abschließen können.
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