Springer Chefredakteure im Boot der Geschäftsführung

Axel Springer bündelt Redaktion und Verlag der Tageszeitungen "Bild" und "Welt" und wertet dabei die Position der beiden Chefredakteure auf. "Bild"-Chef Julian Reichelt und sein "Welt"-Kollege Ulf Poschardt werden so auch Sprecher der jeweiligen Geschäftsführung, wie das Berliner Medienhaus am Donnerstag mitteilte. Damit unterstreiche man "die Bedeutung des Journalismus für die Marken". Vorständin Stephanie Caspar betonte, man wolle die Marken in den Mittelpunkt stellen - mit "Journalisten an der Spitze des Führungsteams".

Chefredakteure im Boot der Geschäftsführung

Zudem sollen die derzeit teilweise getrennt organisierten nationalen Vermarktungsaktivitäten künftig über alle Sparten hinweg zentral durch die Axel Springer All Media gesteuert werden. Die Maßnahmen seien nicht als Kostensenkungsprojekt angelegt, sagte ein Konzern-Sprecher. Redaktion und Vermarktung sollen nach den "Leitlinien der journalistischen Unabhängigkeit von Axel Springer" aber weiter klar getrennt bleiben.

Axel Springer kündigt Journalisten

Springer hatte bereits 2019 Einsparungen von 50 Millionen Euro angekündigt. Betroffen von dem geplanten Jobabbau ist der Bereich News Media National, zu dem "Bild" und "Welt" gehören. Springer kam dabei ohne betriebsbedingte Kündigungen aus, da die Freiwilligenprogramme gut angenommen worden seien, wie der Sprecher betonte. Wie viele Beschäftigte den Konzern verlassen oder etwa einen Vorruhestand vereinbart haben, sagte er jedoch nicht.

Im Rettungsboot

Die schweizerische NZZ wie auch die NZZ am Sonntag sollen ihre jeweilige journalistische Identität, Eigenständigkeit und Positionierung beibehalten, um ihr Publikum weiterhin massgeschneidert bedienen zu können. Geplant ist ein mittelfristiger Stellenabbau von unter fünf Prozent. Eric Gujer und Luzi Bernet haben die Pläne für den Haircut von Felix Graf, CEO der NZZ-Mediengruppe, auf den Tisch gelegt. Das Sparziel lautet 13,4 Millionen Franken (12,55 Mio. Euro).

(APA/red)