Der Kurznachrichtendienst Twitter hat damit begonnen, in seinem Netzwerk verbreitete Falschinformationen und Verschwörungstheorien zum Coronavirus mit Warnhinweisen zu versehen. “Irreführende” und “umstrittene” Botschaften zu der Pandemie würden gekennzeichnet, teilten die Twitter-Manager Yoel Roth und Nick Pickles am Montag in einem Internetbeitrag mit. Bei der Identifizierung solcher fragwürdigen und mutmaßlich schädlichen Inhalte arbeite Twitter mit “vertrauenswürdigen Partnern” zusammen, hieß es in der Mitteilung, ohne dass diese Partner genannt wurden. Das Unternehmen entwickle zugleich die Instrumente fort, die dafür sorgen sollten, dass die Nutzer “glaubwürdige und authentische” Informationen auf Twitter fänden.
Alle Onlinenetzwerke haben in der Coronakrise das Problem, dass sie mit Gerüchten, Falschinformationen und Verschwörungstheorien über die Pandemie überschwemmt werden. Die Betreiber rivalisieren derzeit in ihren Anstrengungen, die Flut von Fehlinformationen einzudämmen. Schon im März seien von Facebook rund 40 Millionen Beiträge mit Bezug zum Coronavirus markiert worden, hieß es. Die Grundlage dafür hätten etwa 4.000 Faktenchecks geliefert. In 95 Prozent der Fälle hätten Nutzer mit einer solchen Warnung versehene Beiträge nicht angeklickt.
In einigen Ländern war es vor einigen Wochen zu Brandanschlägen auf 5G-Sendemasten gekommen, nachdem Verschwörungstheorien die Runde gemacht hatten, diese stünden hinter der Pandemie. Die Online-Netzwerke wie Twitter genauso wie Facebook haben sich große Mühe gegeben, die Verbreitung von Falschnachrichten in der Coronavirus-Krise zu verhindern. Dabei schaut man insbesondere darauf, keine bezahlten Beiträge zuzulassen, die das Thema Coronavirus-Pandemie zum Thema haben.
Twitter hatte in den vergangenen Wochen auch bereits dubiose Botschaften zum Coronavirus komplett gelöscht. Darunter waren Behauptungen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Pandemie und der 5G-Technologie gebe. Entfernt wurden auch zwei Tweets des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, der Quarantäne-Maßnahmen infrage gestellt hatte.
(APA/red)
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