Seit Corona steigt auch das Interesse an Informationen von vertrauenswürdigen Nachrichtenquellen. Eine Studie im Auftrag der Stadt Wien hat untersucht, für welche Themen sich die Wienerinnen und Wiener interessieren. Zeitungen spielen im Medienmix eine immer untergeordnetere Rolle, auch weil das Internet mit unerschöpflichem Informationen in Echtzeit die Blätter manchmal alt aussehen lässt. 89 Prozent der Befragten erwarten Information von der Stadt Wien im Internet, 82 Prozent wollen über das Fernsehen informiert werden. Beide Kanäle haben in der Mediennutzungsstudie 2020 zugelegt.
Die am interessantesten eingestuften Themen waren schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie: Gesundheit, öffentliche Sicherheit und öffentlicher Verkehr. Stark im Trend ist das Thema psychische Gesundheit und Anleitungen zum Verhalten im Krisenfall. Das sind nur Erkenntnisse aus der aktuellen Mediendiskurs-Studie, die der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien nach 2019 nun zum zweiten Mal durchgeführt hat.
Beim Thema Gesundheit ist die bevorzugte Informationsquelle das Internet (70 Prozent) vor Tageszeitung (25 Prozent), nur 8 Prozent wollen Infos aus Social Media. Ähnlich verhält es sich beim Thema Arbeitsmarkt oder Wohnen. Auch hier reihen mehr als 70 Prozent die Wienerinnen und Wiener das Internet als wichtigste Informationsquelle vor der Tageszeitung mit 37 Prozent. Social Media ist allerdings immerhin für 11 Prozent der Befragten die relevanteste Quelle zu diesen beiden Themen. Für die aktuelle Mediennutzungsstudie 2020 hat das Ifes (Institut für empirische Sozialforschung) 2.012 Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner ab 16 Jahren zu ihrem Medienkonsum und Themen-Interessen befragt.
Die Leser von Tageszeitungen werden immer älter. Ein ähnliches, wenn nicht so deutliches Alters-Gefälle gibt es beim klassischen, linearen TV: Gerade einmal 23 Prozent der Wienerinnen und Wiener unter 29 schauten täglich Fern, dem gegenüber stehen 75 Prozent der über-60-Jährigen die täglich einschalten. Die moderne Alternative zum Fernsehen sind Streaming-Dienste. Bei den jungen Befragten unter 29 Jahren sind Netflix, Youtube, Disney, Amazon und Co. klare Nummer ein. Fast jeder zweite Befragte der Mediennutzungsstudie 2020 konsumiert Streaming-Angebote, darunter auch viele Abo-Dienste.
Die Ergebnisse der "Mediendiskursstudie Wien 2020" gibt es hier.
(PID/red)
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